Hypatĭa

[674] Hypatĭa, Tochter des Mathematikers Theon aus Alexandria im letzten Viertel des 4. Jahrh. n. Chr., war in ihres Vaters Studien eingeweiht, lehrte in ihrer Vaterstadt u. in Athen die Philosophie des Plato u. Aristoteles u. erläuterte die Geometrie des Apollonios u. Diophantos. Sie war ebenso durch Kenntnisse, als durch Beredtsamkeit u. Tugend[674] ausgezeichnet; ihre Vorträge in der Akademie von Alexandria wurden von den angesehensten Personen besucht, unter And. war der Bischof Synesius ihr Schüler. Mit dem römischen Präfecten Orestes pflegte sie Freundschaft, aber mit dem Bischof Cyrillus in Alexandria lebte sie in Feindschaft, in deren Folge sie i. J. 415 von dem Pöbel auf der Straße ergriffen, in die Kirche geschleppt u. hier gesteinigt wurde. Der Engländer Kingsley machte H. zum Gegenstande eines philosophischreligiösen u. culturgeschichtlichen Romans.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 674-675.
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