Llanos

[449] Llanos (spr. Ljanos), 1) große Ebenen im Norden von Südamerika; sie sind fast ganz horizontal, haben aber einzelne Erhöhungen durch Flötzschichten (span. Mesas, bei den Wilden Quanipas). Größe: 14,000 QM.; von der Küste Caraccas bis nach Guiana u. vom Gebirg Merida bis zum Ausfluß des Orinoco u. Amazonenstrom, zum Theil mit Flugsand, zum Theil mit üppigem Graswuchs bedeckt, werden häufig überschwemmt, wo sich dann die Thiere derselben auf die Mesas retten. Man unterscheidet a) die L. von Columbia, von den Caraccasgebirgen bis zur Mündung des Orinoco u. zum Gebirg von Sta. Fé, mit den Mesas de Amana, de Guanipa, de Pasa, meist 15–20 Meters hoch, welche zur Regenzeit mit dem schönsten Grün überzogen u. von zahlreichen Heerden von allerhand Thieren bewohnt werden; b) L. dr Casanare, Fortsetzung der Vorigen zwischen dem Orinoco, Meta u. Sinaruca; c) L. de St. Juan. fruchtbar, waldig, oft so dicht, daß nur die zahlreichen Gewässer zu bereisen sind; am Südufer des Meta bis an den Amazonenstrom; 1541 von Gonzalo Xunenez Quesada gefunden; d) L. des Amazonenstroms, an beiden Ufern dieses Flusses, von den Anden an bis zum Ausflusse desselben ins Atlantische Meer, über 250 Ml. lang; waldig, grasreich, ganz ohne Steine, reich an Thieren. Die Bewohner dieser Gegenden, meist Hirten, heißen Llaneros Die L. südlicher heißen Pampas (s.d.); 2) so v.w. Llenos.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 449.
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