Origănum

[362] Origănum (O. L., Dosten), Pflanzengattung aus der. Familie der Labiatae-Satureineae-Origaneae, 14. Kl. 1. Ordn. L.; Staubbeutel von einander entfernt, oberwärts auseinander tretend, Fächer getrennt, an das fast dreieckige Connectiv schief angewachsen, obere Blumenkronenlippe gerade, ausgerandet, untere dreispaltig; Haarleiste in der Röhre fehlend, Kelch fünfzähnig od. schief gespalten u. an der Spitze dreizähnig od. ungezähnt. Arten: O. vulgare (Wohlgemuth), deutsche Bergpflanze mit braunem Stängel u. Kelch, mit fleischfarbenen, auch weißen, in knaulförmige Rispen gehäuften Blüthen, in mehren Varietäten, als: O. triviale, O. sativum, O. candidum, O. latifolium, O. anglicum, O. monspeliense, O. prismaticum, O. macrostachyum, von angenehm gewürzhaftem Geruch u. Geschmack; gibt durch Destillation ein gelbes od. rothbräunliches, brennend gewürzhaftes, bei längerem Stehen Campher ausscheidendes ätherisches Öl, welches statt des spanischen Hopfenöls, gewöhnlich auf Baumwolle in den hohlen Zahn gelegt, gegen Zahnweh angewendet wird, die blühenden Spitzen (Summitates origani) werden in Kräuterkissen, als Räuchermittel, als Küchengewürz, als Hopfensurrogat u. zwischen die Kleider gelegt zur Abhaltung der Motten benutzt; O. creticum (O. hirtum Link., Spanischer Hopfen, Kretischer Diptam), ist auch Varietät der vorigen, mit weißen Blüthen, in langen prismatischen, durch die großen Deckblätter das Ansehen eines Hopfenzapfens gewinnenden Blüthenähren; officinelle sind die blühenden Spitzen (Spicae od. Summitates origani cretici) von starkem, gewürzhaftem Geruch, brennendem aromatischem Geschmack, u. das gewürzhaft brennende, Campher. absetzende, rothbraune, gegen Zahnschmerzen u. Lähmungen der Zunge angewendete ätherische Öl (Oleum orig. cretici, Spanisches Hopfenöl); O. hirtum Link., Kelch fünfzähnig, die Deckblätter auf beiden Seiten drüsig punktirt, Blüthen purpur od. weiß, Stängel schlanker, Blüthen kleiner u. breiter; an trockenen, uncultivirten rauhen Stellen. Varietäten sind: O. heracleoticum u. O. paniculatum; O. dictamnus, mit rundlichen, weißfilzigen Blättern, röthlichen Blumen, in überhängenden, mit röthlichen großen Deckblättern versehenen Ähren, ist in Kreta heimisch, Zierpflanze, sonst als Herb. dictamni cretici, sowie auch das ätherische Öl (Oleum dict. cret.) officinell; O. majorana, s. Majoran; O. smyrnaeum (Majorana onites),[362] , in Griechenland, Kleinasien heimisch, von ihm werden die Blüthenähren häufig als Spicae orig. cretici gesammelt; O. maru Majorana crassifolia), in Kreta u. Palästina, dem Majoran sehr ähnlich u. als Wintermajoran cultivirt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 362-363.
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