Pagoden

[559] Pagoden (aus dem Sanskritischen Bhagavati, d.i. heiliges Haus), 1) Tempel der Hindus aus späterer Zeit, sowohl der Buddhisten als der Brahmagläubigen. Aus Quaderstücken aufgeführt, haben sie eine pyramidale Form, mit gebognen Seitenlinien, oft eine kuppelförmige Spitze, Säulen, Sculpturen u.a. Ornamente, Mauern mit hohen Portalen, Kolosse der heiligen Thiere, Herbergen für Wallfahrer u. Badeteiche umgeben sie. Die merkwürdigste P. ist zu Chalambran in Tangora, auf Ramiseram bei Ceylon; 2) die Götter, welche in diesen Tempeln verehrt werden; 3) bes. das Bild der Göttin Kali; 4) die kleinen bunten Gypsfiguren mit beweglichen Köpfen, welche in Europa von Italienern zum Verkauf herumgetragen u. zur Verzierung von Kaminen, Schränken etc. gebraucht werden; 5) (franz. Pardai, portugiesisch Pardão), ältere ostindische Goldmünze, benannt von dem darauf geprägten Götzenbilde, von 21/2–23/4 Thaler an Werth; 6) auch Silbermünze von Thalergröße u. der Hälfte des obigen Werthes; 7) Gewicht für Juwelen u. edle Metalle in Madras = 71 holländische As = 3,4059 Grammes, in Pondichery, 711/2 P. = 1 Pariser Mark; 8) Art der Gattung Mondschnecke.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 559.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: