Polypodĭum

[327] Polypodĭum (P. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Polypodiaceae-Polypodieae; Arten zahlreich, größtentheils der heißen Zone angehörig u. zum Theil, wie P. caducum, P. rostratum, P. procerum, in Südamerika, baumartig; P. vulgare (Engelsüß), mit 6–12 Z. hohem, halbgefiedertem Wedel, horizontaler, gegliederter, knotiger Wurzel, an den Wurzeln alter Bäume, in Felsenritzen, Mutterpflanze der Engelsüßwurzel (s.d.); P. hyperboreum, P. ilvense, P. phegopteris, sämmtlich mit doppelt gefiedertem Wedel; P. dryopteris, mit dreizählig doppelt gefiedertem, zierlichem Wedel; P. filix mas (Aspidium filix mas, Cephrodium f. m.), s. u. Farrenkrautwurzel; P. calaguala, in den Gebirgen von Peru, mit ungetheiltem, schmalem, 8– 12 Zoll langem Wedel; der Wurzelstock ist die Calagualawurzel, s.d.; P. dulce Sav., mit tieffiederspaltigem Wedel, in Westindien; der Wurzelstock wird wie die Engelsüßwurzel benutzt; P. aureum, mit graulichem, 2–3 Fuß hohem, tiessiederspaltigem Wedel, in Westindien, an alten Bäumen, auch häufig bei uns in Gewächshäusern; der spreublätterige Wurzelstock wird als Stypticum gebraucht, auch als solches in England eingeführt; P. Rueedii Kosteletzky, in Ostindien. dem Vorigen ähnlich, mit unten stacheligem Stiel; der kastanienbraune, stark u. anangenehm riechende, bitter u. zusammenziehend schmeckende Wurzelstock steht als vorzügliches Wurmmittel u. als kräftiges Emmenagogum in Ruf, als letzteres auch das P. taxifolium L., P. capillare Desv., in Westindien; P. quercifolium, in Ostindien, auf der Erde u. auf Bäumen; das untere, unfruchtbare Laub gleicht Eichenblättern, das obere, fruchttragende ist tieffiederspaltig, der zolldicke kriechende, mehre Klafter lange, rothbraun behaarte Wurzelstock riecht stark, schmeckt bitter, wird gegen Schleimflüsse u. Augenentzündung gebraucht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 327.
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