Prudentius

[656] Prudentius, 1) Aurelius Pr. Clemens, christlicher Dichter, geb. um 348 in Cäsaraugusta od. Calagurris in Spanien, studirte Jurisprudenz, war erst Advocat u. verwaltete unter Theodosius zweimal das Amt als kaiserlicher Statthalter; um 405 ging er in ein Kloster u. st. um 413; er schr.: Liber cathemerinon (12 Hymnen für die einzelnen Stunden des Tages); Περὶ στεφάνων (14 Hymnen u. Lieder auf Märtyrer); Apotheosis Christi; Hamartigenia (über den Ursprung der Sünde u. des Bösen); Contra Symmachum (gegen die Wiederherstellung des Heidenthums); Diptychon (versisicirte Überschriften zu den biblischen Geschichten); Hauptausgaben von Weitz, Hannover 1613; von St. Chamillard, Par. 1687; von Cellarius, Halle 1703; von Obbarius, Tüb. 1845. 2) P. von Troyes, war in Spanien geboren u. hieß eigentlich Galindo; früh nach Frankreich gekommen lebte er eine Zeitlang am fränkischen Hofe, wurde vor 847 Bischof von Troyes u. st. 6. April 861; er nahm an dem Prädestinationsstreite für Gottschalk gegen Hinkmar Theil u. schrieb in dieser Angelegenheit Epistola ad Hinkmarum et Pardulum u. De praedestinatione, beide im 15. Bd. der Lyoner Ausgabe der Bibliotheca Patrum; außer mehren andern theologischen Schriften verfaßte er auch die Annales Bertiniani von 836 bis 861.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 656.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: