Pyrophore

[721] Pyrophore (v. gr.), Substanzen, welche an die Luft gebracht, sich von selbst entzünden. Homberg entdeckte zuerst zufällig einen solchen Körper, indem er Menschenkoth mit Alaun im Feuer destillirt hatte. Nach Döbereiner wird dieser Pyrophor, welcher ein kohlehaltiges Schwefelstoffkalium zu sein scheint, aus gleichen Theilen gebranntem Alaun, kohlensaurem Kali u. Kienruß dargestellt. Nach Gay Lussac wird ein inniges Gemenge von zwei Theilen Kohle u. einem Theil schwefelsaurem Kali in einem verschlossenen Gefäß geglüht; dieser Pyrophor ist Schwefelkalium. Göbels Pyrophor, durch Glühen von weinsaurem Bleioxyd erhalten, ist Kohlenstoffblei. Einen antimonhaltigen Pyrophor erhält man durch Glühen von Brechweinstein unter Luftabschluß; auch das auf nassem Wege bereitete Schwefeleisen ist zuweilen pyrophorisch, bes. aber das aus Eisenoxyd bei möglichst niederer Temperatur durch Wasserstoff reducirte metallische Eisen. Der Grund der leichten Verbrennbarkeit dieser Substanzen liegt in der leichten Oxydirbarkeit, welche namentlich durch die poröse Beschaffenheit u. die seine Vertheilung unterstützt wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 721.
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