Rebenschule

[871] Rebenschule, Anpflanzung von jungen Weinstocken zur Anlegung u. Besetzung der Weinberge sowie zur Kenntniß der verschiedenen Rebensorten bestimmt. Zu einer R. muß man reinen, trockenen, der Mittagsonne nicht ausgesetzten, gut eingefriedeten Boden in der Nähe des Weingartens wählen; der Boden der R. darf nicht besser sein als der des Weinbergs. Im Herbst macht man 9-12 Zoll tiefe, eben so breite, 3-4 Zoll von einander entfernte Gräben zwischen die Reihen. Im Frühjahr werden die Schnittlinge od. Ableger geschnitten, geputzt, 6 Tage ins Wasser gelegt, die Sorten vereinigt u. mit Nummern od. Namen versehen u. die Schnittlinge 3-4 Zoll auseinander so tief in die Erde gelegt od. gesteckt, daß nur 1 Auge hervorragt, die Ableger aber weitläufiger gepflanzt, bes. wenn man von ihnen neue Ableger nehmen will, was erst nach einigen Jahren geschehen kann. Die Schule muß von Unkraut rein u. der Boden durch angemessene Düngung in Kraft erhalten werden, was jedoch die Benutzung des Zwischenlandes zu nicht tiefwurzelndem Gemüse nicht ausschließt. Die ausschießenden Reben werden an Pfähle befestigt, von den Nebenschößlingen befreit u. die Düngung in Entfernung von ungefähr 4 Zoll von den Stöcken angebracht.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 871.
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