Salmasius

[796] Salmasius, Claudius (eigentlich Claude de Saumaise), geb. 15. April 1588 in Semur en Auxois; studirte seit 1604 in Paris Philologie u. seit 1606 in Heidelberg Jurisprudenz u. wurde Protestant. Obgleich er bei seiner Rückkehr nach Frankreich 1610 auf den Wunsch seines Vaters, eines Parlamentsraths, in den Advocatenstand trat, so erschien er doch nie in einem Gerichtssaale, sondern trieb die gelehrten Studien fort, seit 1624 meist auf dem Landgute seines Schwiegervaters, Jos. Mercier, bei Paris u. wurde 1632 Professor in Leyden. Eine Denkschrift: Defensio regia pro Carolo I. (von England) 1649, zog ihm eine bittere Antwort Miltons Namens des englischen Parlaments u. selbst die Mißbilligung seiner republikanischen holländischen Beschützer zu. Er nahm deshalb 1650 eine Einladung der Königin Christine nach Schweden an, kehrte aber, da ihn das Benehmen der launenhaften Königin abstieß u. ihm das dortige Klima nicht zusagte, 1651 nach Holland zurück u. st. 3. Sept. 1653 in Spaa, wo er die Bäder brauchte. Er schr.: Exercitationes Plinianae in Solinum, Par. 1629, 2 Bde., n. A. Utrecht 1689; gab heraus den Florus, Heidelb. 1609; die Hist. August. scriptores, Par. 1611; Tertullian de pallio, Par. 1622, Leyd. 1656; Achilles Tatius, Leyd. 1640; des Simplicius Commentationes in Epictetum, ebd. 1640; u. schrieb außerdem De usuris, ebd. 1638; De modo usurarum, ebd. 1639; De foenore trapezitico, ebd. 1640; De mutuo non esse alienationem, ebd. 1640; De primatu Papae, 1645; De lingua hellenistica, Leyd. 1643; Funus linguae hellen., 1643; De annis climacteriis, 1648; De re militari Romanorum, 1637; Epistolae, 1656 u.v.a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 796.
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