Schnarrheuschrecken

[337] Schnarrheuschrecken (Acridii), Familie der Geradflügler; die dachförmig liegenden Flügeldecken sind aderig, steif, lederartig, die Flügel sind vierfach längs gefaltet; die Fühlhörner sind kurz, nicht über halbe Körperlänge, walzenrund od. scharfkantig u. zusammengedrückt, 3 an allen Füßen gleiche Fußglieder, Hinterbeine zum Hüpfen eingerichtet; sind schnell im Flug u. beim Hüpfen, fressen Pflanzen, geben beim Flug einen schnarrenden Ton, die Männchen zirpen durch Reiben der mit Erhabenheiten versehenen Hinterschenkel an die Flügel, wobei der Ton noch dadurch verstärkt wird, daß an jeder Seite des ersten Leibesringes eine Art Trommelfell liegt; Weibchen ohne hervorragende Legröhre; fliegen oft in ganzen Schwärmen, sind für die Vegetation dann höchst verderblich. Hierzu die Gattungen: a) Tettix (Tetrix); b) Acridium s. Gryllus (Schnarrheuschrecke), hat faden- od. borstenförmige, in einen Knopf sich endigende Fühler, einen dicken Hinterleib, Brustschild nach hinten abgerundet, den Hinterleib nicht deckend, das Männchen ist um 1/3 od. 1/2 kleiner als das Weibchen, Hinterfüße länger als der Leib; sie fliegen hoch, in Absätzen; dazu die Arten: Zugheuschrecke, Kammheuschrecke (s. beide u. Heuschrecke), Eigentliche S. (A. stridulum, Gryllus stridulus), mit schwarzen Flügeldecken, rothen Flügeln, dann ein schwarzer Rand, in Südeuropa, schnarrend fliegend; Blauflügel (Gryllus coerulescens L., A. c. Latr., Locusta c. Fabr.), hat braune, hellbandirte Flügeldecken, grünblaue Unterflügel mit schwarzem Bande u. ungefärbter Spitze; lebt auf sandigen Ebenen in Sibirien u. Südeuropa; Art: Blauflügel (Gryllus, A., Locusta coerulans), Flügeldecken gelb, schwarzgefleckt, Flügel bläulich, ohne Band; lebt auf Feldern in Südeuropa; c) Blasenheuschrecke (Pneumora Thnb., Gryllus Fabr.), hat fadenförmige Fühler, mit 16–20 Gliedern, die Beine kürzer als der Leib; der Hinterleib ist aufgeblasen u. hohl; Art: der Sechstropf (P. sexguttata, Gr. inanis Fabr.), grün, mit 3 weißen Punkten auf den Flügeln u. 3 weißen Flecken auf den Seiten; am Cap.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 337.
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