Verstolck van Soelen

[523] Verstolck van Soelen (spr. Suhlen), Jan Gijsbert, Baron, geb. 1777 in Rotterdam, studirte in Göttingen u. Kiel die Rechte u. Staatswissenschaften,[523] machte nachher Reisen in Nordeuropa, lebte längere Zeit in England u. kehrte 1801 nach Holland zurück; er war erst Richter in seiner Vaterstadt, wurde 1809 Landdrost von Geldern u. 1811 nach der Vereinigung Hollands mit Frankreich Präfect von Friesland; als 1813 die Verbündeten einrückten, verließ er seinen Posten, wurde aber 1815 mit der Verwaltung des Großherzogthums Luxemburg beauftragt, jedoch noch Ende d. I. als holländischer Gesandter nach Petersburg geschickt; von dort kehrte er 1822 zurück, wurde 1825 Minister des Auswärtigen u. vertrat 1833 Hollands Ansprüche gegen Belgien auf der Londoner Conferenz; 1840 gab er sein Portefeuille ab, lebte fortan den Künsten u. Wissenschaften u. st. 5. Nov. 1845 im Haag. Er schr. mehre Staatsschriften in dem Recueil de pièces diplomatiques relatives aux affaires de la Hollande et de la Belgique de 1830 jusqu'en 1833, Haag 1833, 3 Bde. Über seine bedeutende (nach seinem Tode versteigerte) Gemälde-, Zeichnungen- u. Kupferstichsammlung erschien ein Katalog, Amst. 1847–51, 4. Abth.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 523-524.
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