Verziehen

[536] Verziehen, 1) bei manchen Spielen einen falschen Zug thun; 2) ein Kind, es fehlerhaft erziehen, bes. aus unzeitiger Nachsicht den Eigensinn desselben überhand nehmen lassen; 3) durch Ziehen eine andere Gestalt geben, bes. vom Gesicht, um dadurch gewisse Empfindungen auszudrücken; 4) so v. w. Verwerfen 5); 5) bei Gußstücken od. aus Thon gefertigten Gegenständen sich durch ungleichmäßiges Zusammenziehen beim Abkühlen krümmen; beim Stahl, sich beim Härten krümmen; 6) die Verdünnung der zu dick stehenden Pflanzen, welche an den bleibenden Standort gesäet sind; es geschieht nach Bedürfniß mehre Mal, zuerst dann, wenn sich die angebauten Pflanzen von dem Unkraut unterscheiden lassen u. stets bei geeignetem Feuchtigkeitszustande des Bodens; 7) die Latten od. Breter eines Daches od. einer Schalung so aufnageln, daß sie nicht alle auf demselben Dachsparren endigen, sondern in ihren Stößen wechseln; 8) eine Arbeit in Stein od. Holz, welche nicht genau passen will, durch geringe Abweichung von der Symmetrie, loth- od. wagrechter Lage etc. passend machen; 9) so v. w. Schleifen 13); vgl. Schornstein S. 394.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 536.
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