Vielfraß [2]

[573] Vielfraß, 1) (Gulo Storr., russ. Rossomak), Gattung aus der Familie der Bären (Ursina), mit kurzer Schnauze, jederseits 4 od. oben 5 u. unten 6 Backzähnen, u. buschigem Schwanz; hinten befinden sich 2 schmierlose Hautfalten neben dem After; Arten: a) Gemeiner V. (G. borealis, Ursus gulo), braun, mit dunklerem sattelförmigem Rückenflecke, an den Seiten des Kopfes mit einem helleren Flecke; wird 21/2 Fuß groß, hat einen gleichlangen Schwanz, lebt in nordeuropäischen Wäldern, bes. in Felsenklüften, u. hat gutes Pelzwerk. Von dieser seiner Wohnung hat er seinen Namen, denn auf norwegisch heißt Fiällfrass ein Felsenbewohner, woraus der unrichtige Name V. gemacht ist, denn Vielfressen ist seine Eigenheit nicht, er frißt nicht mehr als ein anderes Raubthier. Eine ungegründete Sage ist es auch, daß er nach unmäßigem Fressen sich, zwischen Bäumen einklemmend, gewaltsam entleeren soll. b) Wolverene (G. luscus), vielleicht nur die nordamerikanische Abart von jenem; c) Honigvielfraß (Honigdachs, G. mellivorus), am Cap, liebt den Honig sehr; ihm nachgehend[573] finden die Hottentotten die wilden Bienenstöcke. Hierher rechnen Einige noch den d) Taira (Galera, G. barbarus, Mustela barbara), braun, auf dem Kopfe grau, an der Kehle mit weißem Fleck, in Südamerika; e) Grison (G. vittatus, Viverra vittata), schwarz, auf dem Kopfe u. Halse oben grau, mit weißem Streife, ebenfalls in Südamerika; 2) so v. w. Kropfgans; 3) so v, w. Speckkäfer; 4) so v. w. Brauner Weichkäfer (Telephorus fuscus); 5) so v. w. Scharbe; 6) so v. w. Großer Sägetaucher.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 573-574.
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