Voltameter

[676] Voltameter (Voltaelektrometer), ein zuerst von Faraday angegebenes Instrument, um die Stärke eines galvanischen Stromes mittelst der in gewisser Zeit zersetzten Wassermenge zu messen. Ein Glasgefäß ist mit Wasser gefüllt, welchem etwas Schwefelsäure beigesetzt ist. Durch den Kork des Gefäßes führen zwei Platindrähte, welche zwei innerhalb der Flüssigkeit einander nahe gegenüberstehende Platinplatten tragen. Sobald die beiden Drähte mit den Poldrähten einer galvanischen Säule verbunden werden, beginnt eine Zersetzung des Wassers in seine beiden gasförmigen Bestandtheile. Um das Knallgas auffangen u. messen zu können, führt durch den Kork noch eine Sförmig gebogene Glasröhre, welche außerhalb des Gefäßes unter Wasser unter einer senkrecht stehenden, mit Wasser gefüllten, graduirten Röhre mündet. Bei einem von Mohr verbesserten V. wird das entwickelte Gas in ein mit Wasser gefülltes Gefäß geleitet u. nach dem Gewichte des ausfließenden Wassers das Volumen des dasselbe verdrängenden Gases gemessen, wobei auch dafür gesorgt ist, daß das letztere immer dieselbe Spannung hat, wie die atmosphärische Luft Als Einheit der Stromstärke nimmt man mit Jacobi einen Strom an, welcher in einer Minute 1 Cubikcentimeter Knallgas von einer Spannung von 760 Millimetern Quecksilber bei 0° liefert.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 676.
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