Voltamēter

[253] Voltamēter, Apparat zur Messung der Stärke eines galvanischen Stromes durch Ermittelung der Menge der durch den Strom in einer bestimmten Zeit aus einem Elektrolyten ausgeschiedenen Zersetzungsprodukte, z. B. von Wasser.

Voltameter.
Voltameter.

Durch den luftdicht schließenden Kork eines Glasgefäßes (s. Abbildung) gehen zwei isolierte Drähte, die Platinplatten tragen; das Gefäß wird mit durch Schwefelsäure angesäuertem Wasser gefüllt. Werden die Drahtenden mit den Polen einer galvanischen Batterie verbunden, so zersetzt der zwischen den Platinplatten übergehende Strom das Wasser in Sauerstoff u. Wasserstoff, die, in Bläschen von den Platten aufsteigend, sich im obern Teil des Gefäßes zu Knallgas mischen. Letzteres entweicht durch ein durch den Kork gestecktes gebogenes Gasentwickelungsrohr und wird in einer graduierten Glasröhre über Wasser aufgefangen. Als Einheit der Stromstärke nahm Jacobi diejenige eines Stromes an, der in einer Minute 1 ccm Knallgas von 0° und 760 mm Druck entwickelt. Die jetzt gebräuchliche Einheit der Stromstärke (Ampere) entwickelt in einer Minute 10,44 ccm Knallgas. Genauere Resultate erhält man, wenn man den zu messenden Strom durch eine Lösung von salpetersaurem Silber (Silbervoltameter) oder schwefelsaurem Kupfer (Kupfervoltameter) leitet und die Menge des am negativen Pol abgeschiedenen Metalls durch Wägung bestimmt. Ein Strom von 1 Ampere scheidet in einer Minute 67,09 mg Silber und 19,68 mg Kupfer ab.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 253.
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