Weinpresse

[51] Weinpresse, 1) so v.w. Kelter; 2) Maschine zum Zerquetschen der Weinbeeren vor dem Keltern. Es dienen dazu die mechanische Weintraubenraspel, sie besteht aus einem Haspelbehältniß mit halbkugelförmigem Boden, welcher so aus einzelnen Stäben gebildet ist, daß die zwischen denselben befindlichen Spalten gerade nur den Saft u. die zerquetschten Hülsen der Trauben durchlassen, die Kümme aber zurückbleiben müssen. Sowie der Behälter mit Trauben gefüllt ist, bewegt ein Arbeiter das Reibholz u. sogleich läuft der Saft in ein untergestelltes Gefäß. Die Dejaunaysche Weinpresse mit Schraube u. Rädervorgelege, der Preßkolben kann mit vier verschiedenen Geschwindigkeiten durch einen bis vier Menschen bewegt werden. Außerdem lassen sich noch als Kraftsupplement die Hebel anbringen. Am häufigsten wird die zweite Geschwindigkeit, die vierte nur zu Ende des[51] Preßprocesses angewendet. Die Kleinsche Weinmostpresse besteht aus einem Kasten, welcher auf dem Unterbalken der Presse ruht u. dessen Deckel durch den parallel zum Unterbalken liegenden Oberbalken hereingepreßt wird, was zwei eiserne Schraubenspindeln bewirken. Die Orthliebsche Weinpresse bewirkt bei geringem Kraftaufwand eine vollständigere Auspressung als die besten Kelterbäume.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 51-52.
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