Acamas

[4] Acamas. (Gr. M.)

1) Ein Held der Ilias, welcher mit Ulysses, Epeus und Anderen in den Bauch des hölzernen Rosses vor Troja stieg und zur Nachtzeit die Stadtthore öffnete. Er war ein Sohn des Theseus und der Phädra, und gewann die Liebe der Laodice, Tochter des Priamus, als er mit Diomedes in die Stadt geschickt wurde, um Helena zurückzufordern. Die Frucht dieser Liebe war Munitus. Man schreibt dem A. die Erbauung der phrygischen Stadt Acamantium zu, und leitet den Namen des athenischen Stammes Acamantis von ihm ab.

2) A., Sohn des Antenor (Gastfreundes des Ulysses, von welchem man glaubt, er habe die Stadt verrathen); er blieb von der Hand des Meriones, nachdem er mit seinem Bruder Archelous und mit Aeneas den vierten Heerhaufen befehligt und den gefallenen Bruder durch den Tod des Promachus gerächt hatte.

3) A., Sohn des Eusorus, Führer der Thracier nach Troja, war so tapfer, dass Mars selbst seine Gestalt annahm, um die Troer zur Schlacht zu ermuthigen. Er blieb von Ajax Telamonius Hand, der ihm mit dem Speer die Stirne durchbohrte.

4) A., ein Diener des Vulcan.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 4.
Lizenz:
Faksimiles:
4
Ähnliche Einträge in anderen Lexika