Johann Gotthard Müller

[193] Johann Gotthard Müller. Dieser große Kupferstecher, auf welchen Deutschland stolz sein darf, ist 1747 zu Bernhausen in Wirtemberg geboren, und war anfangs bestimmt, ein Theologe zu werden; allein eine unüberwindliche Neigung rief ihn zur Kunst. Der Herzog von Wirtemberg, welcher sein Talent bemerkte, setzte ihm eine Pension aus, wodurch er in den Stand gesetzt wurde, 1770 nach Paris zu reisen und sich unter Wille zu vervollkommnen. Im J. 1776 ward er Mitglied der Mahlerakademie in Paris; und in dem nehmlichen Jahre kam er als Professor der herzogl. Akademie nach Stuttgard, wo er eine Kupferstecher-Schule errichtete, von welcher er Director ist. Ein Meisterwerk der Kupferstecherkunst ist sein Ludwig XVI. (ganze Figur im konigl. Ornate) in groß Folio; auch hat er Moses Mendelssohn und Friedrich Schiller gestochen.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 3. Amsterdam 1809, S. 193.
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