Brasilienholz

[313] Brasilienholz (das), auch Roth-, Braun- oder Sapanholz, ist nicht etwa nach dem Lande Brasilien genannt, sondern. heißt so in der Sprache der Eingedorenen in Ostindien, woher es ursprünglich stammt. Es ist der braunrothe Kern des Holzes eines ansehnlichen Baumes, der aber auch nicht selten nur ein sehr dichtes Gesträuch bildet und zur Familie der Hülsengewächse gehört. Wegen der Nutzbarkeit dieses Holzes zu seinen Geräthschaften und seiner Anwendung als Färbematerial wird der Baum nicht nur in Siam, wo er ursprünglich zu Hause ist, sondern auch auf allen ostind. Inseln, namentlich auf den Philippinen, angebaut. Andere Arten derselben Gattung von Bäumen, die in Südamerika einheimisch sind, liefern das Pernambuco- oder Fernambukholz, das seinen Namen von der brasil. Seestadt Pernambuco hat, wo es meist verschifft wird. Es ist dunkelroth und wird gleichfalls zum Färben, zur rothen Tinte u.s.w. gebraucht. Das gelbe Brasilienholz wird von mehren Naturforschern von einem Baume derselben Gattung, welcher in Ostindien und Japan einheimisch ist, abgeleitet; es belegen aber auch viele Techniker das Fustik- oder Stinkholz, welches von einem Baume aus der Gattung der Maulbeerbäume erhalten wird, aus Brasilien und Cartagena kommt und zu eingelegter Arbeit, auch zum Gelbfärben dient, mit diesem Namen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 313.
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