Brasilienholz

[224] Brasilienholz (von Brazil, portugiesisch: glühende Kohle, Fernambukholz), dunkelrothes od. gelbbraunes Färbeholz, welches aus den Tropenländern, bes. aus Brasilien kommt. Der Baum, welcher es liefert, ist die Caesalpinia crista. Das B. ist sehr hart, sinkt im Wasser unter, nimmt eine schöne Politur an, zeigt sich bei frischen Flächen bräunlich, wird später an der Luft roth u. hat verschiedene rothe u. orangefarbige Schattirungen. Außer dem eigentlichen B. gibt es noch andere demselben ähnliche Farbehölzer als: a) Allerheiligenholz (Bahamaholz, Lamoner B.), aus der Allerheiligenbai; b) St. Marthenholz od. Nicaraguaholz; c) Siams-Sapan (Japan- od. Bimaesholz), kleinere, dünnere Sorte, den Vorigen an Güte fast gleich, von der Insel Bima; d) das B. von den Antillen (Brasiletholz, Brasilietto), das schlechteste, schmutzigrothe Farbe gebend. Die ersten 3 Sorten kommen von der Caesalpinia echinata, od. Caes. bahamensis, von der Caes. Sappan, das Brasilettholz von Comocladia aculeata, od. Trichilia spondioides. Alle Arten des B. werden zu Meubles, Fourniren, Gewehrschäften, schweren Kegelkugeln, zu Violinbogen, bes. aber zur Färberei für Wolle, Baumwolle u. Seide gebraucht, zu welchem Ende das V. auf einer, der Tabaksschneidemühle ähnlichen Mühle (Brasilienholzmühle), zu Spänen geschnitten u. durch einen auf der Stirn gehenden Mühlstein gerieben werden; die Späne geben gekocht, mit Alaun od. Weingeist versetzt, eine schöne rothe Farbe, welche indeß dem aus Cochenille, Lac Dye u. Krapp gewonnenen Roth an Schönheit u. Dauerhaftigkeit nachsteht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 224.
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