Eisvogel

Eisvogel

[646] Eisvogel (der gemeine), oder Königsfischer, ist in der ganzen alten Welt heimisch und gehört durch sein Gefieder zu den schönsten Vögeln Deutschlands.

An Größe gleicht er dem Sperling, an Gestalt dem Spechte; Hals und Scheitel sehen grün mit azurblauen Flecken, der Rücken himmelblau, die Kehle röthlichweiß, der Unterleib orangeroth. Seine Nahrung sind junge Fische, denen er an den Gewässern auf überhängenden Zweigen oder vorstehenden Baumwurzeln auflauert und sie mittels seines langen Schnabels gewandt im Fluge herausfischt; den Winter nimmt er mit Schnecken, Blutegeln u.s.w. vorlieb, kommt aber mitunter vor Hunger um, wenn bei zu strenger Kälte alle Gewässer zufrieren. Sein Nest legt er in Uferlöchern an und brütet darin 6–8 weiße Eier aus, wird aber oft durch Wasserratten seiner Brut beraubt; auch duldet kein Eisvogel in der Nähe seines gewöhnlichen Aufenthaltes einen andern. Sonst betrachtete man die getrockneten Bälge der Eisvögel als ein Mittel, Motten und Schaben von Kleiderschränken u.s.w. fernzuhalten.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 646.
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