Fett

[31] Fett (das) macht bekanntlich einen Bestandtheil aller thierischen Körper aus, aber auch Pflanzen enthalten fette Substanzen. Im lebendigen Körper ist das Fett in Folge der Wärme desselben weich, fast flüssig, in der Kälte aber erstarrt es und wird weiß und blätterig. Durch Erwärmung kann man es wiederum erweichen. Man unterscheidet zwei Bestandtheile des Fetts, nämlich einen festen (Stearin oder Talgstoff) und einen flüssigen (Olein, Elain oder Ölstoff), und erklärt aus dem verschiedenen Verhältnisse, in welchem diese Stoffe miteinander gemengt sind, die verschiedenen Grade der Weiche und Zerfließlichkeit der verschiedenen Fette. Die fetten Ole (s. Öl) enthalten überwiegend viel Olein, sind daher auch bei gewöhnlicher Temperatur noch flüssig. Wenn man thierische Körper in feuchte Erde oder Wasser versenkt, so bleibt im ersten Falle nach Auflösung der übrigen thierischen Bestandtheile das im thierischen Körper enthaltene Fett zurück, im zweiten Falle verwandeln sich [31] auch andere Bestandtheile in Fett. Dies so erhaltene Fett wird Fettwachs genannt und kann zur Herstellung von Lichtern und Seifen benutzt werden. Unter gewissen Umständen vermehrt sich die Fettbildung im lebenden menschlichen Körper, zuweilen auf eine widernatürliche Weise. (S. Corpulenz.)

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 31-32.
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