Humus

[423] Hūmŭs, auch Dammerde oder Gewächserde, heißt der erdige Rückstand verwester Pflanzentheile und thierischer Stoffe, welcher in größerer oder geringerer Menge dem Boden beigemischt ist und die Fruchtbarkeit desselben bedingt. Wie nämlich diese erdige Masse aus organischen Substanzen sich gebildet hat, so dient sie auch wieder wesentlich zur Ernährung der in ihr wurzelnden Pflanzen und durch diese vermittelt auch zur Ernährung der auf ihr lebenden Thiere. Der Humus zeichnet sich im Allgemeinen durch eine schwarze oder braune Farbe aus und ist je nach dem Grade der Verwesung der ihn bildenden Substanzen und nach der Beschaffenheit dieser Substanzen an Ansehen sowol, als auch an chemischer Zusammensetzung sehr verschieden. Nicht alle Humusarten sind übrigens fruchtbar, sondern dieses gilt namentlich nur von dem sogenannten milden Humus. Derselbe ist braun, pulverig, zieht sehr begierig Wasser an, verglimmt nur (brennt nicht) in der Flamme und riecht wie fruchtbare Gartenerde. Durch das Wachsthum der Pflanzen wird Humus verzehrt und um den Boden in seiner Fruchtbarkeit zu erhalten, muß man ihm daher neuen Humus zuführen, welches durch verschiedene Düngmittel (s.d.) geschieht.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 423.
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