Mark [3]

[62] Mark (die Grafschaft) lag im ehemaligen westfäl. Kreise des deutschen Reichs, umfaßte 31 ! M. mit etwa 136,000 Einw. und bildet jetzt im Regierungsbezirke Arnsberg der preuß. Provinz Westfalen (s.d.) die Kreise Hamm, Bockum, Altena, Hagen und Iserlohn, wo zu Limburg, einer Stadt mit 1600 Einw., noch ein literarischer Verein der Grafschaft M. besteht. Bei Hamm liegt im Dorfe Mark das Haus Mark, der ehemalige Wohnsitz der Grafen von der Mark, wie sie sich seit der Mitte des 13. Jahrh. nannten, indem sie den frühern Namen der Grafen von Altena ablegten, weil Graf Friedrich III. von Altena 1222 den Erzbischof von Köln ermordet hatte und deshalb zum Rade verurtheilt worden war. Durch Erbschaft fiel ihnen 1325 die Grafschaft Kleve zu und Kaiser Sigismund ertheilte ihnen nun 1417 den Herzogstitel; später erbten sie auch die Herzogthümer Jülich, Berg und die Grafschaft Ravensberg. Im J. 1609 starb dies alte Geschlecht aus, was die Veranlassung der langjährigen jülich-kleveschen Erbfolgestreitigkeiten zwischen Brandenburg, Sachsen, Pfalz-Neuburg und Östreich wurde und bei der 1666 erfolgten Theilung der Lande fiel die Grafschaft M. an Brandenburg. Friedrich Wilhelm der Große versprach damals, sie solle stets bei seinem Hause bleiben und König Friedrich Wilhelm III. bestätigte 1806 diese Zusage, konnte aber im Frieden von Tilsit 1807 nicht hindern, daß die Grafschaft an Frankreich kam und zum Großherzogthum Berg gezogen wurde; 1813 aber fiel sie an Preußen zurück.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 62.
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