Mark [1]

[62] Mark (das) wird im Allgemeinen das weiche und zarte Innere eines Naturgegenstandes, z.B. der saftige Theil der Citronen und anderer Früchte, die fette Substanz in den Röhren der Knochen (s.d.), das in der Mitte der Stämme, Äste und Stengel der Gewächse vorhandene leichte, weiße, an jungen Trieben vorzüglich saftreiche zellige Gewebe genannt; auch versteht man bildlich genommen unter dem Mark einer Sache das Kräftigste, Edelste und Wesentlichste derselben und spricht in diesem Sinne z.B. vom Mark eines Landes. Das Mark in den Gewächsen besteht aus überaus zarten Fäserchen, welche nach allen Richtungen sich durcheinander ziehend, ein seines Gewebe mit sehr kleinen Höhlungen oder Zellen bilden, die aber bei verschiedenen Pflanzen und selbst in verschiedenen Theilen derselben nicht immer dieselbe Gestalt haben. Das Pflanzenmark ist zur Aufsaugung und innern Bewegung der Nahrungsstoffe der Gewächse vorzüglich geeignet und scheint zu ihrem Wachsthume unentbehrlich; sie hören auf zu wachsen, wenn es vertrocknet. An den Bäumen hilft jedoch das Mark der innern Holzringe mit der Zeit den festen Kern der Stämme bilden, indem seine Fäserchen sich genau verbinden; dagegen hört in den äußern Holzringen seine Wirksamkeit erst mit dem Leben des Baums auf.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 62.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: