Montpellier

[184] Montpellier, die Hauptstadt des franz. Departements Herault, mit 36,000 Einw., liegt wenige Stunden vom Mittelmeere zwischen den Flüssen Mosson und Lez an einem Berge, auf dessen flachem Gipfel ein schön verzierter Platz angelegt ist, von dem aus man eine entzückende Aussicht nach den Alpen, dem Meere, den Cevennen und Pyrenäen genießt. Die Stadt selbst ist zum Theil altväterisch, mit krummen, unreinlichen Gassen, regelmäßiger sind die Vorstädte gebaut; sie erhält ihr Wasser durch eine drei M. lange merkwürdige Wasserleitung. M. ist der Sitz eines Bischofs, hat eine Citadelle, eine 1196 gestiftete Universität, mit drei Facultäten, einer mathematischen, der schönen Wissenschaften und der Medicin, welche letztere mit besonders guten Hülfsmitteln ausgestattet ist und vorzüglich früher, wegen des großen Russ ihrer Ärzte, im Verein mit der gesunden Lage des Orts und den in der Nähe befindlichen Bädern, viel hülfesuchende Fremde hierherzog. Es befinden sich hier mehre chemische Fabriken, und namentlich werden viel wohlriechende Essenzen, Weinstein und Grünspan hier verfertigt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 184.
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