Mungo Park

[216] Mungo Park gehört zu den kühnen Reisenden, welche bei der unternommenen Erforschung des innern Afrika den Tod fanden, war ein schot. Wundarzt und nicht lange aus Indien zurückgekommen, als die afrik. Gesellschaft in London den Tod des von ihr nach Afrika gesandten Majors Houghton erfuhr. P. trug sich zu seinem Nachfolger an, ging im Mai 1795 nach der afrik. Westküste ab, wo er in einer engl. Niederlassung sich mit der Landessprache bekannt machte und dann östl. durch mehre Reiche vordrang, bis er im März 1796 von einem maurischen König Ali gefangen genommen und einer barbarischen Behandlung preisgegeben wurde, der er sich endlich durch die Flucht landeinwärts entzog. Nach drei Wochen kam er glücklich an den Niger und folgte dem Laufe desselben, bis weiteres Vordringen unmöglich war, worauf er längs desselben zurückkehrend, im Sept. 1796 das Königreich Mandingo und von da mit Hülfe eines Sklavenhändlers im Jun. 1797 die engl. Niederlassung am Gambia wieder erreichte und im Dec. nach England zurückkam, wo er im folgenden Jahre die auch mehrmals ins Deutsche übersetzte, höchst anziehende Beschreibung seiner Reise herausgab. Im J. 1805 trat er eine zweite Reise nach Afrika an, während der er sich aber den König von Haoussa zum Feinde machte, der ihn an einem Flusse, welchen M. hinabschiffte, um zur Mündung des Niger zu gelangen, von Bewaffneten angreifen ließ und wo M. ertrank, indem er durch Schwimmen zu entkommen suchte. Sein Sohn versuchte später das Schicksal M.'s genau zu erforschen, erlag aber dabei im Oct. 1821 dem gelben Fieber.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 216.
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