Strandläufer

Strandläufer

[313] Strandläufer (der) ist ein Sumpfvogel, der sich durch einen dünnen, mäßig langen Schnabel, der bald gerade, bald aufwärts oder unterwärts gebogen ist, und schwache Stelzbeine auszeichnet, sich von Würmern, Insekten und Fischlaich nährt, daher während des Tages an den Ufern herumzulaufen pflegt und ein Zugvogel ist.

Der Meerstrandläufer hat einen kurzen gedrungenen Körper, ist an Hals, Brust und Bauch weiß und braun gestrichelt, oberhalb glänzend olivengrün, mit schwärzlichen Federn und die mittlern Schwanzfedern sind grünbraun. Er wird sieben Zoll lang und lebt während des Sommers an den Küsten Deutschlands. – Über noch einmal so lang ist der rothe Strandläufer, der an den nördlichen Küsten Europas lebt. Die Kehle und ein Streif über den Augen sind weißlich, der Hals rothbraun, ebenso die Brust mit schwarzen Wellen, der Oberrücken graubraun, der Unterrücken weiß, der Schwanz weiß und gegen das Erd schwarz gebändert, die Füße schwarzgrau. Der lange Schnabel ist an der Spitze etwas löffelförmig und in der Mitte wenig in die Höhe gebogen. – Zu den Strandläufern gehört auch der Kampfhahn oder Renommist, welcher sich während des Sommers im mittlern und nördl. Europa und Asien bei Seen, Sümpfen und feuchten Wiesen aufhält. Er wird etwa zehn Zoll lang, hat einen nicht zu langen, vorn etwas löffelförmigen und niedergebogenen Schnabel. Die Männchen sind, was die Färbung des Gefieders betrifft, ungemein verschieden. Flügeldeckfedern und Schwanz pflegen aschgrau, die mittlern Schwanzfedern mit schwarzen und braunen Querbändern gezeichnet zu sein. Das Weibchen ist oben schwärzlich mit gelblichen Federrändern. Die Füße sind stets gelblich. Im Frühling und Sommer hat das Männchen rothe Wärzchen im Gesicht und eine Halskrause von Federn. Insekten und Würmer, besonders kleine Gartenschnecken, aber im Nothfall auch allerlei Sumpfpflanzen geben den Kampfhähnen Nahrung. Die Männchen sind namentlich zur Zeit der Begattung außerordentlich kampflustig, sie streiten gegeneinander mit der größten Wuth, wobei ihnen die Drüsen anschwellen, der Halskragen sich sträubt, und nicht selten bleibt einer der Kämpfer todt auf dem Platze. Früher pflegte man gezähmte Kampfhähne in den Gärten zur Vertilgung des Ungeziefers zu hegen. Das Weibchen baut sein Nest auf Wiesen. Die Eier und das Fleisch dieser Vögel geben eine wohlschmeckende Speise.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 313.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: