Styx

[325] Styx war nach der griech. Mythologie eine Tochter des Okeanos und der Thetis oder des Erebus und der Nacht, Gemahlin des Pallas, Mutter des Zelos, des Kratos, der Nike und der Bia (Eifer, Kraft, Sieg und Stärke). Es wird auch erzählt, daß sie von dem Piras die lernäische Hydra, vom Jupiter die Persephone geboren habe. Ihre zuerst genannten vier Kinder standen dem Jupiter im Kriege gegen die Titanen bei und genossen dafür die Ehre, die steten Begleiter des Jupiter zu sein, während der Styx als Ehre zuerkannt wurde, daß die Götter bei ihr schwören sollten. Der Gott, welcher den Schwur brach, mußte ein Jahr lang ohne Speise und Trank wie todt daliegen und wurde nachher noch neun Jahre von der Gesellschaft der Götter ausgeschlossen. Die Styx wohnte in einem Felsenpalaste in der Nähe des Tartaros, aus welchem sich ein kalter Quell, der zehnte Arm des Okeanos, der Fluß Styx, ergoß und in die Unterwelt hinabsinkend, diese umströmte. Ursprünglich hieß Styx ein Bach bei der Stadt Nonakris in Arkadien, dessen Wasser für giftig gehalten wurde. Es hieß, dasselbe könne nur in hörnernen Gefäßen aufbewahrt werden, indem es alle übrigen zerfresse.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 325.
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