Valois

[551] Valois (das Haus), welches von 1328–1589 in Frankreich regiert hat, ist eigentlich nur ein jüngerer Zweig der Capetinger (s. Hugo Capet), und als Stifter desselben wird Karl, der Bruder König Philipp des Schönen (1285–1314), betrachtet, welchem König Philipp X. (1316–22) die der Krone zugefallene Grafschaft Valois verlieh. Schon der Sohn Karl's von Valois bestieg nach dem Erlöschen [551] der geraden Linie der Capetinger mit Karl IV., im J. 1328, als Philipp VI. den franz. Thron. Die ältere Linie starb mit König Karl VIII. im J. 1498 aus, und die von einem Bruder Karl VI., Karl von Orleans, abstammende jüngere kam mit Ludwig XII. zur Regierung. Nach, dem überhaupt 13 Könige aus dem Hause V. regiert hatten, gelangte nach Ermordung des letzten, Heinrich III., durch den Dominikaner Jacob Clement, mit Heinrich IV. 1589 das Haus Bourbon (s.d.) zum Besitz der franz. Krone.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 551-552.
Lizenz:
Faksimiles:
551 | 552
Kategorien: