Japanische Kunst

[892] Japanische Kunst. Die Baukunst beschäftigte sich seit alters her bes. mit buddhist. Tempeln, wobei lange Zeit der chines. Geschmack maßgebend blieb; 587 n. Chr. der erste buddhist. Tempel erbaut. Die japan. Wohnhäuser, meist aus Holz, haben nur ein Stockwerk; die Zimmer durch wegnehmbare Tapetenwände getrennt. Die Malerei, ursprünglich (seit 7. Jahrh.) in den Händen von Chinesen und Koreanern, dann von einheimischen Künstlern geübt. Die nationale Schuhe, nach ihrem Hauptvertreter im 11. Jahrh. Tosa genannt, behandelt mit großer Zartheit der Zeichnung vorzugsweise Stoffe aus der einheimischen Sage und Geschichte. Im 14. Jahrh. Neugründung der chines. Schule durch den Priester Jōsetsu; Hauptvertreter: Shūbun, der Landschaftsmaler Sesshū (gest. 1507), Kano Masanobu (gest. 1480) und dessen Sohn Kano Motonobu (gest. 1559), Kano Morinobu (gest. 1674). Die nationaljapan. Schule beschäftigte sich mit humoristisch-satir. Darstellungen aus dem täglichen Leben; ihr gehört an der auch in Europa bekannte Hokusai (s.d.). Das japan. Kunstgewerbe ist berühmt wegen seiner Porzellane, kleinen Bronzen, Email- und Lackarbeiten, Schnitzereien aus Elfenbein und Holz. Von den Porzellanfabrikaten hervorragend das sog. Hizenporzellan, dekoriert in Blau, Rot und Gold und verziert mit Päonien und Chrysanthemen. Die Porzellane von Satsuma, größere Gefäße aus gelblicher Masse mit plastischen Figuren und Reliefs, bilden einen Übergang zu den Fayencen. – Vgl. Gonse (franz., 2 Bde., 1883); Münsterberg (1904 fg.); Anderson, »Pictorial arts of Japan« (1886); Gierke, »Japan. Malereien« (1882); J. von Falke, »Chines. und japan. Porzellan« (2. Aufl. 1889); Bowes, »Japanese pottery« (1890); Brinckmann, »Kunst und Handwerk in Japan« (Bd. 1, 1889); über den japan. Farbenholzschnitt W. von Seidlitz (1897) und Perzynski (2. Aufl. 1904); A. Brockhaus, »Netsuke« (1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 892.
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