Mathematik

[146] Mathematik (grch.), die Wissenschaft von den Größen, Größenlehre. Die reine M. zerfällt in Arithmetik (Zahlengrößenlehre) und Geometrie (Raumgrößenlehre); zur angewandten M. gehören Mechanik, Astronomie mit Chronologie und Geodäsie. Die technische M. umfaßt die praktische Arithmetik (kaufmännische, jurist. und polit. Rechenkunst), die praktische Geometrie (deskriptive, graphische Geometrie, Projektionslehre, Konstruktionslehre, Geodäsie, Feldmeßkunst, Forstgeometrie, Nivellieren, Markscheidekunst), die praktische Mechanik oder Maschinenlehre, die bürgerliche Baukunst, die Wasserbaukunst (Hydromechanik), die Kriegswissenschaften, Nautik. Der mathem. Beweis schließt jeden Zweifel aus; daher sprichwörtlich mathem. Gewißheit oder Wahrheit. – Einige Kenntnis der M. findet sich zuerst bei den Indern und Ägyptern, erste wissenschaftliche Ausbildung erfuhr sie durch die Griechen (Euklides, Archimedes, Diophantus); die Araber machten sich dann durch Einführung der ind. Ziffern verdient, im Abendland ward sie bes. vervollkommnet durch Newton, Gauß, Kepler, Galilei, Leibniz etc. – »Geschichte« der M. von Suter (1873-75), Cantor (3 Bde., 2. Aufl. 1894 fg.), »Elemente« der M. von Baltzer (2 Bde., 7. Aufl. 1885).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 146.
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