Triést

1881. Triest.
1881. Triest.

[863] Triést, ital. Trieste, reichsunmittelbare Stadt im österr. Küstenlande [Karte: Österreichisch-Ungarische Monarchie I, 3], Hauptseehandelsplatz der Monarchie [s. Beilage: Europa, V], am nordöstl. Ende des Adriat. Meers (Golf von T.,), bildet mit Gebiet ein eigenes Kronland (95 qkm, 1900: 178.599 E. [s. Beilage: Österreichisch-Ungarische Monarchie]; zerfällt in Alt-, Neu- (Theresien-) und Josefsstadt; Statthalterei des Küstenlandes, Oberlandes-, Landes-, Handels-, Seegericht, Sitz der Seebehörden, des Österr. Lloyd, eines Bischofs, einer Handels- und Gewerbekammer; Kathedrale San Giusto; Rathaus, Börse (Tergesteum), Palast des Österr. Lloyd, Ferdinand- Maximilian-, Altertums-, städtisches Museum, Reste röm. Bauten (Theater, Wasserleitung); Nautische und Handelsakademie, Observatorium, ital. und deutsche Gymnasien und Realschulen, höhere Handelsschule; Schiffswerften des Lloyd und des Stabilimento tecnico Triestino; alter und großartiger neuer Hafen mit großen Molen und Leuchtturm. Wappen: in der obern goldenen Schildhälfte gekrönter schwarzer Doppeladler; die untere rote, von silbernem Querbalken durchzogene Hälfte ist mit der lilienförmigen goldenen Lanzenspitze des heil. Sergius belegt; auf dem Schild eine goldene Krone. – T., das Tergeste der Römer, kam 1382 an Österreich, war 1797-1805 von den Franzosen besetzt, gehörte 1809-14 zur illyr. Provinz Frankreichs, war 1719-1891 Freihafen, wurde 1849 reichsunmittelbare Stadt und bildet seit 1867 nebst Gebiet ein eigenes Kronland (5 Abgeordnete zum österr. Abgeordnetenhaus). – Geschichte von Löwenthal (1857), Scussa (ital., 2. Aufl. 1885-86); Ireno della Croce (ital., 1879).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 863.
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