Adelaide v. Champagne

[46] Adelaide v. Champagne oder Allix von Champagne, Tochter Thibald's des Großen, Grafen von Champagne, zeichnete sich durch Schönheit, Geist und Talent zur Dichtkunst in einem solchen Grade aus, daß sie der Gegenstand der Huldigungen ihrer Zeit wurde. Ludwig VII. von Frankreich reichte ihr seine Hand und lebte mit ihr in glücklicher Ehe. Sie zierte in der That den Thron der Franzosen und[46] nahm wesentlichen Antheil an der Regierung, wozu sie Geist, Umsicht und Gewandtheit in gleichem Maße befähigten. Nach Ludwig's Tode sollte sie, während der Minderjährigkeit ihres Sohnes Philipp August, die Regentschaft führen; Mißhelligkeiten aber, welche deßhalb mit dem Oheime seiner Gattin, der Isabelle von Hennegau entstanden, entfernte sie eine Zeit lange vom Hofe. Sie ging nach England. Heinrich II. von England vermittelte die Aussöhnung, und Adelaide kehrte wieder zurück. Als Philipp 1190 am Kreuzzuge Theil nahm, übertrug er ihr die Regentschaft und die Aufsicht über seinen Sohn, während seiner Abwesenheit. Sie starb den 7. Junius 1206 und wurde im Kloster Pontigny begraben.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 46-47.
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