Kleinasien

[149] Kleinasien, nach der alten Geographie die große westliche Halbinsel Asiens, vom schwarzen, ägäischen und mittelländischen Meere umschlossen, wird heut' zu Tage oft »die Levante« genannt, bildet die türkische Provinz Natolien oder Anadoli mit 8100 Quadrat M., und wird durch die Straße von Constantinopel und die Dardanellen von Europa getrennt. Die ganze Landschaft, von mehreren Ketten des Taurus durchzogen, ist gebirgiges Hochland. Im Innern gibt es Hochebenen und Steppen, auf welchen wilde Nomadenhorden hausen. Im Südwesten findet man Spuren vulkanischer Bildung, ausgeglühte Krater, Lava, heiße Quellen. Im Allgemeinen ist der Boden fruchtbar, das Klima mild, die Landschaft höchst pittoresk. Historisch merkwürdig ist der Küstenstrich durch seine Kulturblüthe im Alterthume zur Zeit der griech. Kolonien und die zahllosen, prachtvollen Ruinen aus jener Periode. Hier gedeihen: Getreide, Wein, Oel, Reis, Baumwolle etc. Die großen Waldungen liefern viel Holz; die Viehzucht der Nomaden ist bedeutend. Die Einw. bestehen aus Türken, Griechen und Armeniern; die Nomadenhorden, welche der Pforte Tribut zahlen, sind Turkomanen. Die bedeutendsten Städte sind Bursa und Smyrna (s. d.).

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 149.
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