Palmsonntag

[79] Palmsonntag, der Sonntag vor Ostern, sogenannt wegen der Palmzweige, welche auf den Weg des Heilands bei seinem Einzuge in Jerusalem gestreut wurden. Bei uns bedient man sich statt ihrer der Blüthen und Zweige von Weiden, Erlen, Buchsbaum etc., und nennt sie Osterpalmen oder Palmkätzchen. Wer nach dem Volksaberglauben den Frieden seines Hauses bewahren will, muß Zweige dieser Art an jenem Sonntage als Talisman hinter den Spiegel stecken, eben so heischt der deutsche Aberglaube: Wer am Palmtage nicht ein neues Kleid trägt, den frißt der Palmesel.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 79.
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