Die sumerische Religion

[453] 370. Der Hauptgott der Sumerer ist ein Luftgott Enlil oder Ellil (§ 362 A.) »der Herr des Sturms«, der in der Windsbraut daherfährt, das Geschick der Menschen bestimmt, die Herrscher einsetzt, und die Entscheidung der Schlachten bringt. Ihm gehört das große sumerische Zentralheiligtum in Nippur, der »Stadt des Ellil«. Sein eigentlicher Sitz aber ist in den Bergen des Ostens: daher führt er den Beinamen »König der Berglande« lugal kurkura, von den Semiten durch bêl matâti wiedergegeben und einfach als »Herr der Länder«, d.h. der Erde überhaupt, gedeutet. Ursprünglich hat er daher in dem Flachland keine Stätte; deshalb hat man ihm schon sehr früh, um ihn an sein Heiligtum dauernd zu fesseln, in Nippur einen künstlichen Berg von Ziegeln (die [453] sogenannte Tempelpyramide, semitisch ziqqurrat) errichtet, der den Namen ekur »Berghaus« führt. In alten Tonfiguren wird er mit starkem Haupthaar und Bart dargestellt. Ihm zur Seite steht seine Gemahlin Ninlil, eine Göttin der Zeugung und Fruchtbarkeit (von den Semiten als Bêlit, d.i. Ba'alat § 347, bezeichnet). Ihr ist die »Bergherrin« Nincharsag verwandt, die Göttin von Opis, die auf den Felsen des Gebirges thront, mit reichem Haupthaar und Zöpfen und großem Mantel. Sie ist »die Mutter der Götter«, die »mit ihrer heiligen Milch« ihre Kinder, die Fürsten, säugt; später ist sie von Ninlil-Belit absorbiert worden. Eine große Rolle spielt Ninâ, eine Göttin der Brunnen und Wasserläufe, die »Herrin des Geschicks«, die Orakel erteilt wie der Meergott Ea; auch sie wird einmal »die Herrin des heiligen Berges« genannt. Dies starke Hervortreten der Berggötter scheint für eine Herkunft der Sumerer aus den östlichen Bergen zu sprechen. – Ellil ist der Sohn des Himmelsgottes Anu, des Vaters aller Götter, der im Himmel das sprudelnde Lebenswasser bewahrt (§ 365) und mit Ellil zusammen das Weltregiment führt und das Geschick bestimmt; daher führt auch Anu bei Lugalzaggisi den Titel »König der (Berg-)Lande«. Aber im Kultus spielt er ursprünglich eben so wenig eine Rolle wie vor der fünften Dynastie Rê' in Aegypten; erst mit der Zeit des Reichs von Akkad tritt er bedeutender hervor, da die Semiten ihn offenbar ihrem Himmelsgott (§ 348) gleichsetzten. An diese Götter schließen sich die zahlreichen lokalen Gottheiten, die für ihre Stadt die eigentlich wirksamen Mächte sind, wenn sie auch immer in derselben Weise unter dem Regiment der großen Hauptgötter stehen, wie die lokalen Dynasten unter den Oberkönigen des Landes. Von ihnen ist uns der Stadtgott von Lagaš (Tello) am besten bekannt, der nach dem ältesten Stadtbezirk den Namen Ningirsu »Herr von Girsu« führt, der »starke Krieger des Ellil«, der in einem mit phantastischen Tieren bespannten Wagen über die Erde fährt wie der König und mit der Keule (§ 368) die Feinde niederschlägt. Zahlreiche ihm von den Herrschern geweihte Keulenknäufe von Stein sind erhalten; sie sind [454] immer mit seinen heiligen Tieren, dem Löwen und dem Adler, geschmückt, und ein löwenköpfiger Adler, dessen Klauen auf dem Rücken von Löwen ruhen, ist das Wappen der Stadt. Ebenso ist das Wappen von Umma (Djocha), der Nachbarstadt und Rivalin von Lagaš, ein Adler, dessen Klauen Ziegenböcke packen, das von Susa ein Adler, der Enten packt. Nin-girsus Gemahlin ist Bau, die älteste Tochter des Anu und »Mutter« der Bewohner der Stadt, die Fruchtbarkeit und Wohlstand spendet. Eine ähnliche Stellung nehmen die anderen Stadtgötter ein, so der Gott von Marad (§ 369) und in Šuruppak ein mit dem Orte gleichnamiger Gott. Manche von ihnen haben daneben universelle Funktionen und gehören daher zugleich der Religion des Gesamtvolks an, so der Gott Ea (Enki) von Eridu, der Gott der Erdtiefe und der in ihr strömenden Grundwasser und daher auch des Meeres, der die Zukunft kennt und Orakel erteilt, namentlich durch das Rohr im Schilfdickicht, ferner der Sonnengott von Larsa, der Mondgott von Ur, auch Nanaia von Uruk-offenbar sind hier die lokalen Numina, die im Kultus ihrer Gemeinde immer in erster Linie die Herren der betreffenden Stadt sind, mit kosmischen oder physischen Mächten verschmolzen, wie in Aegypten und sonst vielfach.


Die Erforschung der ursprünglichen sumerischen Religion steht noch in den ersten Anfängen; eine Übersicht der wichtigsten Angaben der Inschriften gibt JASTROW, Die Religion Babyloniens und Assyriens, 1902ff. Der Hauptteil des Werks ist der Darstellung der späteren Religion gewidmet, und auf diese beschränkt sich auch ZIMMERN, KAT. Beide haben das monumentale Material völlig vernachlässigt; in meinen Sumeriern und Semiten Abh. Berl. Ak. 1906 habe ich versucht, dasselbe auszunutzen. Für das inschriftliche Material ist natürlich vor allem THUREAU-DANGIN (§ 314 A.) grundlegend, der auch die religiöse Seite der Texte vielfach zuerst dem Verständnis erschlossen hat. In diesen vier Werken sind für die Angaben der folgenden Paragraphen die Belege zu finden. [RADAUS Behandlung der sumerischen Religion, mit der Konstruktion einer praehistorischen Anu-epoche, auf die eine Enlil-epoche ge folgt sei (Hymns to Nin-ib, Bab. Exp. XXIX 1), ist unhaltbar und operiert mit religionsgeschichtlich verfehlten Theorien.]-Von großer Bedeutung für die Feststellung des Pantheons sind die mit Götternamen zusammengesetzten [455] Personennamen, die aus den Zeiten der Reiche von Akkad und von Sumer und Akkad in großer Zahl vorliegen, und bei denen sich die sumerischen und die semitischen Namen meist, wenn auch keineswegs immer, sondern lassen; s. dafür die sorgfältige Sammlung von E. HUBER, Die Personennamen aus der Zeit der Könige von Ur und Nisin, 1907. – Zu Ellil vgl. § 362 A. Ich bemerke gleich hier, daß Nin-ib und Adad nicht zu den altsumerischen Göttern gehören, s. § 396. – Nincharsag: DE SARZEC-HEUZEY, Déc. en Chaldée p. 209, Catal. des ant. chald. du Louvre no. 11; Sumerier und Semiten S. 97. – Das Wappen von Susa: Délég. en Perse XIII (archéol. V) p 42. pl. 28, 2. 31, 2; nicht selten wird auch der fliegende Wappenvogel allein, ohne die Enten, dargestellt (pl. 18. 44, 6). Das »Wappen von Umma in Ton im Berl. Mus.; dadurch wird die Silbervase Entemenas Déc. pl. 43 bis (catal. des ant. chald. no. 218) erst verständlich, wo unter dem Adler die Löwen von Lagaš die Ziegen von Umma beißen.


371. An die Hauptgötter schließen sich zahlreiche Gottheiten zweiten Ranges, männliche und weibliche, denen vielfach ein besonderes Gotteshaus gebaut wird, während andere an dem Tempel des Hauptgottes teilhaben. Ihre Namen sind sehr oft mit nin »Herr, Herrin« gebildet-das Geschlecht scheidet die sumerische Sprache nicht. Vielfach sind sie die Kinder der Hauptgötter oder auch ihr Gefolge; denn wie die irdischen Herrscher haben auch die Götter große Scharen von Dienern, die ihre Befehle ausführen, ihr Haus bewachen und die Besucher anmelden, ihre Esel oder Fabeltiere weiden und anschirren, ihre Felder bestellen, sie beim Mahle durch Musik ergötzen. Je mehr die Kultur fortschreitet, desto größer wird ihre Zahl, desto mehr erwachsen sie zu konkreten Einzelgestalten. Dazu kommen die Gottheiten, welche in einer räumlich begrenzten Sphäre wirken oder die einzelnen Seiten des menschlichen Lebens beschirmen, z.B. den Pflanzen und Tieren Fruchtbarkeit gewähren, dem Menschen den Lebenshauch, dem König Macht und Scepter verleihen, die Handwerker, vor allem die Schmiede, in ihre Kunst einführen. Auch eine Göttin Ka-di?, die das Recht schirmt, begegnet uns mehrfach. Ferner gehört z.B. der namentlich in späteren Zaubertexten oft erwähnte Feuergott Gibil (Girru) hierher. Zwei große Gruppen von Göttern treten uns in den religiösen [456] Texten oft entgegen, die Anunnaki, die unter Ellils Herrschaft stehenden irdischen Mächte, die aber auch in den lebenspendenden Wassern der Erdtiefe hausen, und die Igigi des Himmels, das Gefolge Anus, die sich speziell in den Sternen offenbaren-jene werden bei Gudea mehrfach erwähnt, während es wohl nur Zufall ist, daß die Igigi in den älteren Inschriften nicht vorkommen. Denn das von den Göttern festgesetzte Geschick hängt von der günstigen Stunde ab, und diese offenbart sich nicht nur in zahlreichen anderen Zeichen, (s. § 374), sondern auch in der Stellung der Sterne. In den Titeln der Götter und den bis jetzt bekannten Inschriften ist davon freilich nur ein einziges Mal die Rede, als dem Gudea im Traum die in Umma verehrte Vegetationsgöttin Nisaba (§ 373) erscheint, die Schwester der Orakelgöttin Ninâ von Tello, die »den guten Stern« kennt und mit dem Schreibrohr auf einer Tafel aufgezeichnet hat; sie versteht desgleichen die Bedeutung der richtigen Zahlen und Maße, die zu erfassen sie dem Herrscher den Verstand öffnet. Indessen daß diese Vorstellungen in die alte Zeit zurückreichen, wird durch die Verwendung des Sterns als Zeichen für »Gott« schon in der ältesten Schrift erwiesen. Weiter entwickelt und zu einem System ausgebildet sind sie indessen nicht: Sterndeutung und etwa die Berechnung der günstigen Stunde aus den Sternen kommt in keinem Text des dritten und zweiten Jahrtausends vor, auch nicht in dem ausführlichen Bericht Gudeas über Grundsteinlegung und Weihung seines Tempelbaus. So ist denn die weitverbreitete Meinung, die sumerische Religion sei aus einem Sterndienst erwachsen, nicht haltbar: die Götter sind auch bei den Sumerern die großen Mächte, welche das irdische Leben beherrschen und daher vor allem auf Erden hausen und wirken, wenn sie auch zugleich am Himmel und in den Sternen wohnen. Lediglich Nanai-Ištar, die Göttin des Liebeslebens, ist schon sehr früh mit dem Venusstern in Verbindung getreten (§ 373); daher steht vor ihr schon bei Gudea und Anubanini auf einer Stange ein von einer Strahlenscheibe umgebener Stern. Sonst aber ist eine Verbindung der [457] Götter mit bestimmten einzelnen Sternen erst ein spätes Produkt der theologischen Spekulation; erst in der Chaldaeerzeit, im ersten Jahrtausend v. Chr., sind diese Anschauungen und damit die Astrologie zu voller Ausbildung gelangt (§ 427).


Die bei Gudea in Betracht kommenden Stellen sind: Cyl. A 4, 26. 5, 22f. 9, 10. 17, 15. 19, 21. – Nach einzelnen Spuren (s. ZIMMERN, KAT. 426f. KUGLER, Sternkunde und Sterndienst in Babel I 225. 243f.) scheint Ištar auch mit dem Sirius in Verbindung gestanden zu haben; es wäre denkbar, daß dies das Ursprünglichere wäre. Einen astralen Ursprung des Mythus von ihrer Höllenfahrt oder des Tammuzmythus, wie ihn (mit vielen anderen) KUGLER annimmt, halte ich jedoch für gänzlich unmöglich. – Auffallend ist, daß die Gestalt des Orion in Babylonien unbekannt zu sein scheint, während dies Sternbild, nebst dem Sirius, bei den Aegyptern schon in ältester Zeit in den Totentexten eine große Rolle spielt und bekanntlich auch bei den Griechen sehr früh ausgesondert ist. Das Gleiche gilt vom Großen Bären. – Für alles weitere s. § 427.


372. Das sumerische Pantheon ist um so größer, da zwischen den Göttern und der Geisterwelt keine scharfe Grenze besteht, sondern auch aus dieser viele Einzelwesen und Gruppen zu festen Gestalten er wachsen, die nicht nur dem Zauber dienen, sondern auch im Kultus angerufen, oder, soweit sie feindselige Mächte sind, die Mißwachs, Krankheiten und Tod senden, durch Beschwörung besänftigt und unschädlich gemacht werden. Vielfach stehen die Götter mit der Tierwelt in Verbindung. So ist Nergal von Kutha ein wilder Löwe, der, wenn er zürnt, Pest und Tod sendet. Dem Ningirsu von Tello sind Löwe und Adler heilig (§ 370), und beide werden zu einem Mischwesen verschmolzen. Ebenso wird der Meergott Ea nach einer zwar erst spät nachweisbaren, aber offenbar uralten Vorstellung als ein Mischwesen aus Ziegenbock und Fisch gebildet (§ 427). Vielfach finden sich unter den Gottheiten zweiten Ranges und den Dämonen phantastische Gestalten (vgl. § 364), Stiere mit Menschenleib, Vögel mit Menschenkopf, Drachen, die aus Schlange, Adler, Löwe und Skorpion zusammengesetzt sind. Dieser Drache ist das Tier des Gottes Ningišzida, der seine Heimat in der Unterwelt hat, aber wie die Sonne heilbringend [458] aus ihr hervortritt und den Verkehr der Menschen mit den Göttern vermittelt. Der Drache begleitet ihn auf seinen Pfaden; zugleich aber wachsen, nach einer alten, für die Ideenwelt und die Kunst der Sumerer charakteristischen Vorstellung, zwei Drachen aus seinen Schultern hervor. Auch einen Gott mit zwei im Hinterkopf nach Art des Janus zusammengewachsenen Gesichtern kennt das sumerische Pantheon. Eine Göttin, wahrscheinlich Ninlil-Bêlit, sitzt auf einem Vogel (Gans?, § 373). Auch mit Bäumen und Pflanzen stehen viele Götter in Verbindung. Sonst unterscheiden sich die Götter namentlich durch ihren Kopfschmuck, die verschiedenen Kronen, die sie tragen. Weit verbreitet ist bei Göttern und Dämonen die Hörnerkrone, ein um ein Polster gelegter Reif, an dem zwei Stierhörner befestigt sind; bei den Hauptgöttern sind dann je vier solche Hörner über einander gesetzt. – Im übrigen ist die Frage, wie weit diese Götter und ihre bildliche Darstellung semitischen Einfluß zeigen und möglicherweise zum Teil auf ältere semitische Kulte zurückgehen, schon oben §§ 362 und 368 besprochen.

373. Wie bei Ningirsu von Tello (§ 370) tritt auch bei den anderen Hauptgöttern der kriegerische Charakter stark hervor. Sie alle kämpfen für das Gemeinwesen, das sie verehrt, und in einem großen Netz fangen sie, wie Eannatum auf der »Geierstele« (§ 387) ausführt und bildlich darstellt, die Feinde, die den Eid gebrochen haben, wie Wild oder Fische-der Reihe nach wird hier das Netz des Ellil, der Nincharsag, des Ea (Enki), des Mondgottes (Enzu, Sin), des Sonnengottes (Babbar, Utu), der Ninki genannt. Diese Anschauung mag einer Vorzeit entstammen, in der die Sumerer noch wesentlich ein Jägervolk waren. Aber jetzt sind sie ein kriegerisches Bauernvolk geworden, und so spielt, wie schon erwähnt (§ 365), die Sorge für Bewässerung, Wachstum und Fruchtbarkeit der Pflanzen auch im Kultus eine Hauptrolle. Auch eine Vegetationsgöttin (Nisaba) lernen wir kennen, der die Objekte, in denen sie sich manifestiert, Baumzweige und Blütenkolben, aus den Schultern hervorwachsen;[459] sie haust in dem Schilfdickicht der Sümpfe, aber sie läßt auch die Kornfelder gedeihen, und ist zugleich, als Herrin des Schreibrohrs, die Göttin des Wissens und der Zahlen, die daher auch die günstige Sternenstunde kennt (§ 371). – Eine große Rolle in Religion und Kultus spielt das Geschlechtsleben. Die Göttin Ninlil-Bêlit von Nippur wird in zahlreichen ihr geweihten (oder vielleicht zum Schutz der Wohnstätten dienenden) kleinen Tonfiguren als ein nacktes Weib mit großer dreieckiger Scham, strotzenden Brüsten, die sie mit den Händen preßt, üppigem Haar und einem Schmuck von Halsketten und schneckenförmigen Ohrringen gebildet. Zum Teilreichen sie in sehr alte Zeit hinauf, haben sich aber, nur wenig umgewandelt, bis in die griechische Zeit erhalten und weit nach Westen verbreitet (so speziell nach Cypern). Gleichartige Figuren stellen die Nanai-Ištar von Uruk dar, von deren Liebschaften viele Sagen erzählt werden; ihr spezieller Liebling war der, wie Adonis (§ 357, vgl. 490), in der Blüte der Schönheit im Hochsommer (Juli) hingeraffte Dumuzi (Tammûz, babylonisch später Dûzi gesprochen). Wenn dann die Vegetation der Dürre erliegt, geht die Göttin selbst in die Unterwelt und wird hier von der feindlichen Göttin Ereškigal festgehalten, und alles Liebesleben und alle Geburt erlischt auf Erden, bis die großen Götter ihre Freilassung erwirken. An den Kult der Göttin schließt sich eine sakrale Prostitution von Mädchen und Knaben. Herodot (I 199) hat uns die Kunde von dem Kultbrauch bewahrt, daß jede Jungfrau ihre Keuschheit der Göttin (die er Mylitta nennt, d.i. vielleicht die »Gebärerin«) zum Opfer darbringen und sich, wenn sie mannbar geworden ist, in ihrem Tempel einmal einem Fremden hingeben muß, eine Sitte, die namentlich auch in Kleinasien weit verbreitet ist (§§ 345. 487). Auch andere Göttinnen, z.B. Ninmach (eine Nebenform der Berggöttin Nincharsag § 370), tragen einen gleichartigen Charakter; ein uraltes Relief aus Nippur zeigt eine auf dem Vogel sitzende Göttin, in der Hand einen Becher, vor der eine Vase mit Blumen und, wie es scheint, die Figur einer gebärenden Frau[460] steht. Vielfach werden die Göttinnen als »Mutter« angerufen, so Bau (§ 370), Gatumdug (Aussprache unsicher), Ningal, die Gemahlin des Mondgottes von Ur u.a.; sie werden als die Ahnmütter des Menschengeschlechts oder vielmehr der Bewohner ihres Gemeinwesens betrachtet worden sein. – Ob die Verbindung der Göttin von Uruk mit dem Venusstern (§ 371) mit dem nächtlichen Liebestreiben zusammenhängt, steht dahin.


Über Ištar-Nanai vgl. ZIMMERN, KAT. 420ff.; Prostitution S. 422f. Über die verschiedenen Schreibungen des Namens (Ideogramm RI) Ninni, Innina, Innana, Nana s. THUREAU-DANGIN, Rest. matérielle de la stèle des vautours p. 44, 1. Wenn in einem Datum Chammurapis (KING, Letters of X. p. 237, 69) und bei Rimsin (Kanephore B) die Göttin Rl von Nanaia geschieden wird, so läßt sich daraus wenig entnehmen, da es sehr möglich ist, daß das Ideogramm hier Ištar zu sprechen ist. Der Name Ναναία ist Makkab. II 1, 13 erhalten, ferner bei den Syrern und Armeniern (vgl. § 477 A.), und kehrt auf indoskythischen Münzen wieder, s.G. HOFFMANN, Auszüge aus syrischen Akten persischer Märtyrer 130ff. Die Kriegsgöttin Ištar der Assyrer hat mit der sumerischen Göttin nichts zu tun, sondern ist die semitische Stadtgöttin von Ninive und Arbela. Mit Unrecht haben manche Archäologen neuerdings den babylonischen Ursprung der nackten Göttin des Liebeslebens geleugnet; die kleinen Tonfiguren finden sich in Nippur schon in sehr alter Zeit: HILPRECHT, Explor. in Bible Lands p. 343, ebenso in Tello: HEUZEY, Catal. des ant. chald. p. 348, und in Abu Hatab: Mitt. D. Orientges. 17, 18; vgl. HEUZEY, Rev. arch. 1880; Les origines orientales de l'art p. 1ff. – Nisaba: THUREAU-DANGIN, in Nouv. fouilles de Tello 171ff. (vorher rev. d'Ass. VII 107ff.); dieser Göttin gehört auch das Sumerier und Semiten S. 25f. abgebildete Fragment (nicht der Ištar, wie ich früher glaubte). – Das alte Relief aus Nippur HILPRECHT l.c. 475; Sumerier und Semiten S. 98f. – Zu Tammûz vgl. ZIMMERN, Sumerisch-babyl. Tamûzlieder, Ber. Sächs. Ges. 107; der bab. Gott Tamûz, Abh. Sächs. Ges. XXVII 1909. – Ereškigal findet sich als Ερεσχιγαλ mehrfach in Zauberformeln und Fluchtafeln (s. den Index zu WÜNSCH, Defixionum Tabellae Atticae p. 51. 52; Tafel aus Karthago Rhein. Mus. 55, 250; ferner in einem demotischen Zauberpapyrus demotisch und in griechischer Umschrift, GRIFFITH und THOMPSON, The demotic mag. pap. p. 60 u. pl. 7, 26); Ningal in einem aegyptischen Zaubertext des Neuen Reichs (GARDINER, ÄZ. 43, 97).


374. Im Leben der Sumerer und in den Erzeugnissen ihrer Kultur tritt die dominierende Stellung der Religion noch weit stärker hervor als unter den Thiniten oder den [461] Pharaonen des Alten Reichs, da hier das Gegengewicht fehlt, welches in Aegypten einerseits die Göttlichkeit des Königs, andrerseits die Sorge für das Fortleben nach dem Tode geschaffen hat. Auch in Sinear sind die Herrscher die Lieblinge der Götter, an der Brust der Göttinnen mit heiliger Milch gesäugt, von den Göttern auserkoren und mit Namen benannt, mit Kraft und Verstand begabt und bei all ihrem Tun geleitet und beschützt; aber sie selbst sind nicht Götter, sondern nur Priester und irdische Vertreter derselben. Daher treten, ganz anders als beim Pharao, die priesterlichen Titel und Funktionen sowohl bei den Stadtfürsten wie bei den Oberkönigen stark in den Vordergrund, ja werden nicht selten ausschließlich verwendet. In den Inschriften erscheint als ihre eigentliche Hauptaufgabe die Pflege des Kultus, die Erbauung und Ausstattung der Heiligtümer; während die großen Monumente des älteren Aegyptens die Grabbauten der Könige und ihrer Beamten sind, sind die Denkmäler Sinears fast ausschließlich Tempel und Weihgeschenke. Das ganze Leben ist durch sakrale Rücksichten beeinflußt; ununterbrochen geben die Götter durch Orakel und Vorzeichen aller Art, so durch Linien auf einem unter besonderen Zeremonien geformten Backstein, speziell dem Fundamentstein von Tempeln, durch Bewegung und Geräusch des Schilfrohrs u.a., den Menschen Weisung, was sie zu tun haben, um sich ihre Gnade zu sichern, das Geschick zu ihren Gunsten zu wenden, die günstige Stunde zu treffen. Besonderes Ansehen genießt das Orakel des Ea in Eridu; aber auch Ninâ, Nisaba u.a. enthüllen die Zukunft, deuten die Träume u.ä. Die Formeln der Wahrsager und Zeichendeuter, der Beschwörer und Sühnepriester und die Kulthymnen mit magischer Wirkung, die uns in der späteren Literatur in so großem Umfang erhalten sind, gehen in ihren Wurzeln zweifellos in die älteste sumerische Zeit zurück; sie sind gewiß am Hof des Eannatum und Lugalzaggisi ebenso verwendet worden, wie dann bei Sargon, Chammurapi oder den Assyrerkönigen. Aber dies Ritual bestimmt nicht nur die Handlungen des Herrschers, [462] sondern ebenso die eines jeden Privatmanns; bei jeder Unternehmung werden die Vorzeichen befragt und die zweckdienlichen Zauberformeln verwendet. Eine spezifisch sumerische Anschauung ist, daß ein jeder Mensch, ob König oder Privatmann, unter dem Schirm einer besonderen Schutzgottheit steht, die dem Kreise der großen Götter angehört, aber zu dem Einzelnen in einer speziellen Beziehung steht, die wohl meist in der Familie erblich ist (so der Königsgott Dun-? in der ältesten Dynastie von Lagaš). Daher wird auf den alten Weihtafeln aus den Tempeln (§ 367) und ebenso später auf den Bildern der Siegelcylinder der Verehrer in der Regel von diesem männlichen oder weiblichen Schutzgott bei der Hand gefaßt und dem thronenden Hauptgott zugeführt, sei es, daß er ihm ein Opfertier darbringt, sei es, daß er ihm nur mit verehrender Rede naht, sei es, daß er von ihm eine Gabe, wie vor allem das Lebenswasser, erbittet.

374a. All diese Hingabe an die Götter und ihre Gebote hilft freilich doch über die Nöte des Lebens nicht hinweg. Über dem irdischen Dasein hängt fortwährend das unberechenbare Schicksal; und alles Ausspähen nach den Zeichen des göttlichen Willens, alle peinliche Beobachtung des Rituals gibt doch keine Sicherheit, daß man die Götter nicht unwissend verletzt oder daß ihre Laune sich abwendet, oder auch, daß der wohlwollende Schutzgott einem anderen mächtigeren erliegt oder nachgeben muß, und daß so trotz aller Vorsichtsmaßregeln dennoch das Unheil hereinbricht. Hinter dem irdischen Leben aber steht der Tod und das trostlose Dasein der Seele im Reich der Finsternis und des Staubes. Der Weg, den die Aegypter gegangen sind, durch Zauber den Totengeist zu erlösen und das irdische Dasein künstlich in alle Ewigkeit zu verlängern, liegt wie den Semiten so auch den Sumerern ganz fern; ihre nüchtern rechnende Denkweise nimmt überall die Erfahrungstatsachen wie sie sind-denn Erfahrungstatsachen sind auch die Omina und die Ritualvorschriften und ihre Wirkungen –, während die Aegypter [463] sie durch ein Gebilde der Phantasie ersetzen. So hat sich denn auch ein Totenkult in Sinear so wenig entwickelt wie sonst in der semitischen Welt; die Bestattungszeremonien bleiben ganz einfach. Wenn die Leiche mit der Wegzehrung in Speise und Trank und einigen sonstigen Beigaben in der Erde beigesetzt ist, oft unter einem Tondeckel oder in einem Tonsarg, und wenn die Leichenklage ihrer Angehörigen verhallt ist, so geht die Seele, die auch hier in Vogelgestalt gedacht wird, in das unterirdische Reich ein, während sie ohne Bestattung des Leibes natürlich nicht zur Ruhe kommen kann; denn die Verbindung zwischen Seele und Leib bleibt für das mythische Denken trotz der Trennung doch immer bestehen. Da mag denn dem im Kriege Gefallenen ein etwas besseres Los beschieden sein-»sein Vater und seine Mutter halten sein Haupt, sein Weib ist über ihn gebeugt«, er liegt auf einem Ruhebett und trinkt reines Wasser –, und der, dem die Nachkommen monatlich ein Totenopfer bringen, braucht sich nicht wie die anderen, die ohne Fürsorge sind, von dem Abfall auf der Straße zu nähren. Aber jammervoll ist das Dasein für alle Seelen, wie in der homerischen Welt, und einen Weg, der aus »dem Lande ohne Heimkehr« herausführte, gibt es nicht. Ereškigal hat wohl die Göttin Nanai-Ištar wieder freigeben müssen (§ 373), aber von den Menschenseelen lassen die Wächter an den sieben Toren ihres Reichs keine heraus. – Weiter in die Bahnen der Aegypter hinein hätte vielleicht der Brauch führen können, Statuen der Herrscher (und anderer vornehmer und reicher Leute) in den Tempeln aufzustellen (§ 367): dadurch wird nicht nur ihre Frömmigkeit und Verehrung vor dem Gott, sondern damit zugleich auch ihr Name und ihre Gestalt verewigt. Die Statue wird so gewissermaßen ein Doppelgänger des Menschen, der sein irdisches Dasein überdauert: und so finden wir denn auch daß diesen Statuen noch Jahrhunderte nach ihrem Tode Opfernahrung dargebracht wird (§ 384). Für die Gestaltung des Königskults, der sich später zeitweilig entwickelt hat und mit der Verehrung ihrer Statuen in Zusammenhang steht (§ 408), scheint das von Bedeutung gewesen zu sein; aber zur [464] Ausbildung einer Unsterblichkeitslehre hat es nicht geführt. a-So geht durch die Lebensauffassung Sinears eine zugleich ängstliche und pessimistische Stimmung, die des Lebens nie recht froh werden kann: sie bildet den Hintergrund zu der peinlichen Beobachtung des Zeremoniells, z.B. in den großen Cylinderinschriften Gudeas, und sie tritt uns in den Mythen und Sagen überall entgegen.


Über die Vorstellungen von der Unterwelt geben die 3. und 12. Tafel des Gilgamešepos, Ištars Höllenfahrt u.a. Aufschluß; s. ZIMMERN, KAT. 635ff. Monatliche Totenopfer; THUREAU-DANGIN im Hilprecht anniversary volume p. 160f.


375. In den Mythen gelangen mit den volkstümlichen Anschauungen zugleich die Versuche zum Ausdruck, die Probleme der Einzelerscheinungen zu begreifen und sie in einem Weltbilde zusammenzufassen. Manche von ihnen haben wir bereits kennen gelernt, so die Erzählungen von der Urzeit, als Ellil, der gewaltige Krieger, den riesigen Drachen Tiâmat bezwang, die Wasser des Himmels und der Erde schied und die Erde gestaltete-wenn diese später auf Marduk von Babel übertragene Sage auch in den älteren Texten nicht erwähnt wird, wird sie doch uralt sein –, von den mischgestaltigen Urwesen, von der großen Flut, die einmal das Menschengeschlecht vernichtete (§ 365); ferner die von Nanai und Tammuz und von ihrer Fahrt in die Unterwelt (§ 373). Eine unter den Königen von Sumer und Akkad mehrfach auf Siegeln dargestellte Sage erzählt von dem Hirten Etana, der, um für seine Schafe, die mit Unfruchtbarkeit geschlagen sind, das Heilkraut zu gewinnen, auf dem Rücken eines Adlers zum Himmel auffährt, aber schon nahe dem Ziel jäh in die Tiefe hinabstürzt. Verwandt sind manche andere Erzählungen, die sich mit der Frage nach dem Menschenlos beschäftigen: wäre nicht der Tod, so könnten sie den Göttern gleich sein. So ist Eas Sohn, der Heros Adapa, vom Himmelsgott Anu vor seinen Thron gefordert, weil er im Zorn dem verheerenden Südwind, der auf dem Meer beim Fischfang sein Schiff umwarf, die Flügel zerbrochen hat. Anu will ihn töten, wird [465] aber auf das Fürwort des Tammuz und des Ningišzida von Mitleid erfaßt und bietet ihm Brot und Wasser des Lebens; doch Adapa war von Ea gewarnt und verschmäht die Speise, und so entgeht ihm und dem Menschengeschlecht das ewige Leben. Der Held der Sündflut, Atrachasîs (Xisuthros), »der äußerst Kluge«, ist von den Göttern in die Ferne entrückt und nebst seinem Weibe mit Unsterblichkeit beschenkt worden; aber der gewaltige Heros Gilgameš von Uruk (Aelian, hist. an. 12, 21 Γίλγαμος, geschrieben Iz-du-bar, früher fälschlich Nimrod gelesen § 361 A.), der zahlreiche Ungeheuer und den feindlichen Herrscher im Gebirgslande des Ostens, Chumbaba von Elam, bezwungen und dem Liebeswerben der Nanai siegreich widerstanden hat, hat, als er schließlich auch den mächtigen Himmelsstier niedergerungen und das sprudelnde Wasser des Lebens (und das Lebenskraut?) gewonnen hatte, dennoch sein Heil verscherzt-wie es scheint, hat er es dem Himmelsstier zum Trank gegeben-und muß daher trotz all seiner Taten den Tod leiden, wie vor ihm sein trauter Genosse Eabani (sumer. Engi-du) der Stiermensch. Seit der Zeit Sargons werden Gilgameš und seine Taten auf Siegeln vielfach dargestellt; er wird immer als ein nackter Riese, nur mit einem Gurt um die Lenden, mit Locken und mächtigem Bart, und mit zweifellos semitischen Zügen dargestellt, Eabani als ein Mischwesen mit dem Oberkörper eines Menschen, Stierbeinen und Stierschwanz, bärtig und mit Hörnern oder Hörnerkrone. Als Semiten werden die Sagengestalten (z.B. Etana) auch auf den sumerischen Siegelcylindern des Reichs von Sumer und Akkad durchweg gebildet, so gut wie die Götter (§ 362); und auch manche der Namen sind semitisch, so Atrachasis oder Utnapištim (Šamašnapištim), wie der Heros der Flut meist genannt wird-der Ursprung des Namens Gilgameš dagegen ist noch völlig dunkel. Somit liegt in diesen Sagen zweifellos ein starker semitischer Einfluß vor, ganz abgesehen davon, daß sie uns nur in semitischen Texten erhalten sind; die Frage aber, wie weit sie in ihrer ältesten Gestalt rein sumerische Traditionen [466] und Anschauungen enthalten, ist gegenwärtig noch nicht zu beantworten.

Über die Sagenliteratur s. vor allem JENSEN, Kosmologie der Babylonier, 1890, und seine eingehende Bearbeitung der Sagenliteratur in der Keilinschr. Bibl. VI, sowie ZIMMERN, KAT. 488ff.; ferner GRESSMANN, Altor. Texte und Bilder (§ 154 A.). Neue Bruchstücke des Etanamythus: JASTROW, J. Amer. Orient. Soc. XXX 101ff. – Die älteste Gestalt des Gilgamešepos ist aus den Abbildungen wenigstens in einigen Zügen zu erschließen, s. meine Sumerier und Semiten S. 48f. Sehr zu hüten hat man sich vor den üblichen solaren und astralen Deutungen; der zur Zeit herrschenden Meinung z.B., Gilgames sei ein Sonnenheros, fehlt jeder Anhalt in der Überlieferung, um von den wilden Phantasien, die JENSEN aufgestellt hat (das Gigameschepos in der Weltliteratur I, 1906), ganz zu schweigen [s. jetzt die Übersetzung und Erklärung des Gilgameschepos von UNGNAD und GRESSMANN 1911; ferner H. SCHNEIDER, zwei Aufsätze zur Religionsgesch. Vorderasiens, 2. die Entwicklung des Gilgameschepos, 1909. H. PRINZ und GRESSMANN, l.c.S. 96, bestreiten die Deutung der nackten Gestalten der Siegel auf Gilgameš und Eabani].


Quelle:
Eduard Meyer: Geschichte des Altertums. Darmstadt 81965, Bd. 1/2, S. 453-467.
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Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.

428 Seiten, 16.80 Euro

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