Honorius, S. (6)

[765] 6S. Honorius (Honoratus), Ep. (24. April). Dieser hl. Honorius wird als der 22. Bischof von Brescia angegeben. Seine Abstammung und Jugendzeit ist mit Sicherheit nicht zu ermitteln. Es sei deßhalb nur erwähnt, daß Einige ihn aus der Familie des Kaisers Constantinus Magnus herleiten. Sicherer ist, daß er in Rom die heil. Weihen empfing und sich dann nach Nord-Italien (Gallia Cisalpina) begab, wo er nicht weit von Brescia in stiller Zurückgezogenheit lebte. Der Ort, wo er sich aufhielt, lag zwischen Bergen und wird von alten Schriftstellern Coucha (Muschel) genannt. Hier, wird weiter erzählt, habe er mehr ein englisches denn menschliches Leben geführt und sei von Abgesandten des Herzogs Alahis aufgefunden und nach Brescia gebracht worden. Dort taufte er dessen kranke Tochter Orielda, worauf sie die Gesundheit erhielt. Nun fing das Christenthum in Stadt und Umgebung neu aufzublühen an. Um dieselbe Zeit starb der Bischof Herculanus3 (s. d.), welcher sich nach Campione geflüchtet hatte, und nun

[765] wurde der hl. Honorius um das J. 577 einmüthig zu seinem Nachfolger erkoren. Als solcher wirkte er mit apostolischer Kraft und starb am 21. April 586. Sein Fest wird aber am 24. April als dem Tage seiner Beisetzung in der Kirche des hl. Faustinus begangen. Das Mart. Rom. hat ihn gleichfalls am 24. April. (III. 276–280.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 765-766.
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