Honorius [1]

[343] Honorius, der Sohn Theodosius d. G., erhielt 395, wo das röm. Reich dauernd getheilt wurde, West-Rom und trug den Herrschernamen bis 423, wo er st. Welch ein unfähiger u. armseliger Regent er sei, zeigte er besonders seitdem mit seiner eigenen Beihilfe sein Vormund Stilicho 408 ermordet worden war, der 403 den Alarich mit seinen Westgothen u. 406 den Radagais durch Geld u. Schlachten mindestens von Rom ferngehalten hatte. H.s Feldherr Constantius schlug zwar Empörungen der Provinzen nieder, dagegen setzten sich Vandalen, Alanen u. Sueven in Gallien u. Spanien fest, Alarich stand 408 vor Rom, plünderte 410 die Weltstadt schrecklich und drang bis Unteritalien, und nur sein Tod, Athaulfs Entgegenkommen sowie das Aufgeben von Provinzen bewirkten, daß H. bis 423 den Kaisertitel behielt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 343.
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