Honorius [2]

[343] Honorius, Name von 4 Päpsten. H. I., ein vornehmer Campanier, reg. 625–38, förderte die Christianisirung Englands und beseitigte ein 70jähriges Schisma der Bischöfe von Istrien, zeigte jedoch gegen die Monotheleten so wenig Energie, daß er 680 vom 6. allgem. Concil mit diesen verdammt wurde. – H. II., Gegenpapst, s. Alexander. H. II., vorher Bischof Lambert von Ostia, 1124 erwählt, förderte die Erhebung Lothars zum deutschen Kaiser, bannte 1126 dessen Gegenkönig Konrad von Hohenstaufen, frischte das kirchl. Leben in England u. Dänemark auf, mußte aber den usurpatorischen Grafen Roger von Sicilien mit Apulien und Calabrien belehnen und st. 1130. – H. III., Cencius Sabelli, ein Römer, wurde 1216 Nachfolger Innocenz III., trat milder als dieser auf u. suchte vor allem die Kreuzzüge wiederum in Gang zu bringen, allein in einer Zeit, wo viele Kreuzfahrer der Sklaverei die Annahme des Muhammedanismus vorzogen u. der 1220 gekrönte Kaiser Friedrich II. die Saracenen selbst für seine Plane benutzte. Mehr richtete er gegen die Albigenser (s. d.) aus, begünstigte den Deutschorden, bestätigte die Dominikaner u. Franziskaner und st. 1127 mit Hinterlassung vieler Schriften. – H. IV., ebenfalls ein Sabelli, reg. 1285–87, war gichtbrüchig, bestätigte die Augustinereremiten und Carmeliter, verdammte die Apostelbrüder (s. d.), trat kräftig aber kurzsichtig für das Haus Anjou in Sicilien gegen Aragonien auf.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 343.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: