Hyacinthus, S. (6)

[809] 6S. Hyacinthus (Jacinctus), M. (26. Juli). Dieser Martyrer hat nach Angabe des Mart. Rom. unter dem Kaiser Trajan gelitten. Dieß ist aber nicht ausgemacht, da die vorhandenen »Acten« von einem Befehle »der Kaiser« sprechen, also eine Zeit angezeigt ist, wo mehrere Kaiser auf dem Throne waren. Ebenso ungewiß ist der Ort, wo er gelitten hat: ob Terracina oder Porto. Wäre freilich zu ermitteln, wann und wo der Consular Leontius gewaltet, so würde die Schwierigkeit sich bedeutend verringern. Vor ihm bestand der Heilige das folgende Verhör: »Wie heißest du?« ›Hyacinthus.‹ »Bist du Knecht oder Freier?« ›Knecht.‹ »Wessen Knecht bist du?« ›Meines Herrn Jesu Christi.‹ Es kam nun zu Drohungen und endlich zur Verkündung des Urtheils: »Hyacinthus solle verbrannt und in den Fluß geworfen werden.« Der Heilige hörte es und sprach: »Du wirst mich verbrennen, aber das Wasser, durch welches ich wiedergeboren wurde, wird mich als seinen Sohn annehmen und mich, den es jüngst zum Christen gemacht, zum Martyrer machen.« Als das Urtheil vollstreckt wurde, und der Heilige weder durch das Feuer, noch durch das Wasser Schaden litt (denn das Feuer erlosch, das Wasser warf ihn ans Gestade aus), sprach er den Psalm: »Wir gingen durch Feuer und Wasser, du aber hast uns herausgeführt zur Erquickung.« Darauf wurde er enthauptet. Eine römische Frau, Namens Julia, bestattete den Heiligen auf dem Landgute, welches sie in der Nähe besaß. (VI. 303.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 809.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: