Hyacinthus (13)

[813] 13Hyacinthus, (15. Jan.), mit dem Beinamen »der Gute«, ein Dominicaner-Laienbruder aus Amalfi, welcher zu Neapel in den Orden trat und bald als Spiegel der Vollkommenheit seinen Mitbrüdern voranleuchtete. Er war dem Gebete und der Abtödtung in einem so außerordentlichen Grade ergeben, daß er keine andere Zelle hatte als die Kirche, und kein anderes Bett als den bloßen Boden. Wollte er sich eine Erleichterung zukommen lassen, so nahm er den Antritt irgend eines Altars zum Kopfkissen. Von den Almosen, die ihm zuflossen, bereicherte er besonders die Kapellen des allerheiligsten Sacramentes und des hl. Dominicus. Da er Sacristan war, so konnte er hiefür mehr als Andere thun. Sein Gehorsam war so pünktlich und schnell, daß er Alles liegen und stehen ließ, selbst die nothwendigsten Arbeiten, sobald er anderswohin gerufen wurde. Man erzählt, er habe einst zum heil. Meßopfer Wein abgezapft und sei während dieser Arbeit zum Obern berufen worden. Er ging augenblicklich, wie er es gewohnt war, und vergaß in der Eile den Hahn zurückzudrehen. Gleichwohl floß nicht ein Tröpfchen über das Nothwendige aus dem Fasse. Gott wollte zeigen, wie wohlgefällig Ihm dieser schnelle Gehorsam sei. Im Gebete kam er oft in Ekstase und schwebte öfter über der Erde. Er starb im Rufe eines Heiligen am 15. Januar 1633. (March. I. 104.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 813.
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