Hohenzollern

[331] Hohenzollern, deutsches Fürstengeschlecht, dem das preuß. Königshaus angehört, nannte sich von der Burg H. bei Hechingen in Schwaben und führt als ersten bekannten Ahnherrn einen Grafen Thassilo um 800 auf. Konrad I. wurde um 1200 Burggraf zu Nürnberg und Stammvater des preuß. Königshauses (vergl. Brandenburg und Preußen). Die schwäb. Linie erwarb im 16. Jahrh. Haigerloch, Vöhringen u. Sigmaringen, theilte sich aber gleich darauf in die Linien H.-Sigmaringen u. H.-Hechingen, welche 1623 u. 1638 reichsfürstl. Würde erhielten; souverän wurden sie 1806 als Mitglieder des Rheinbundes. Die Unruhen der Jahre 1848 u. 49 bewogen den Fürsten Karl von Sigmaringen, geb. 1811, und den Fürsten Friedr. Wilh. Herm. Constantin, geb. 1801, ihre Fürstenthümer der Krone Preußen zu überlassen, wodurch sie in den Rang der nachgebornen kgl. Prinzen mit dem Titel Hoheit eintraten, die hohenzoller. Fürstenthümer aber ein preuß. Regierungsbezirk wurden. Beide zusammen sind wenig über 21 QM. groß. von der rauhen Alp durchzogen, von Donau und Neckar bewässert, nicht besonders fruchtbar, reich an Waldung und Eisenerz mit ungefähr 62000 E. (Für die ältere Geschichte der H. sind im Auftrage des Königs von Preußen seit 1843 Stillfried und Würker thätig und haben bereits ein bedeutendes Material zusammengebracht.)

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 331.
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