III. Erdmuthe.
III. Kreisleriana Nr. 1–6 Wo ist er her? – Niemand weiß es! – Wer waren seine Eltern? – Es ist unbekannt! – Wessen Schüler ist er? – Eines guten Meisters, denn er spielt vortrefflich, und da er Verstand und Bildung hat, kann man ihn ...
III. Laurette. Molti consigli delle Donne sono Meglio improviso, ch' a pensarvi usciti; Che questo è speciale, e proprio dono Fra tanti, & tanti lor del ciel largiti. ARIOSTO . Was können Witz und Liebe nicht, Wenn beide sich genau vereinen! Dann ...
XXX. Die Schäferstunde. Homer, Virgil, Lucan, und wer ihr Alle seyd, Dringt durch ein Heldenlied bis zur Unsterblichkeit! Singt göttlich, gebt sogar der Ewigkeit zu lesen, Daß eure Helden groß, ihr größer noch gewesen. Mir prägt kein stolzer Trieb dergleichen ...
XXXI. Axiochus und Alcibiades. Axiochus, ein Schalk von schmeichelhaften Sitten, Und Alcibiades, der Stutzer von Athen, Zween Freunde gleicher Art, bey Mädchen wohl gelitten, Schön, feurig, jung, galant, beredt und wunderschön, Verstärkten da die Treu, wo Manche sie verscherzen; Was ...
XXXII. Sokrates und der Wittwer. Das frömmste Herz, der schönste Leib, Das inniglich geliebte Weib, Wird ihres jungen Mannes Küssen Durch einen frühen Tod entrissen. Untröstlich über den Verlust, Zückt er den Dolch auf seine Brust, Gehindert von getreuen Händen ...
XXXIII. Der neue Pygmalion. Mich nun verlassen? Cynthio! Mich nun auf ewig? liebst du so Die zärtliche Rosette? Belohnst sie mit Verrätherey, Und achtest wenig ihr Geschrey Am naß geweinten Bette? Verschmähst getreuer Liebe Gunst, Da sie, behülflich deiner Kunst ...
XXXIV. Das Zeichen in den Augen. Hippokrates, der Denker, stets in Sorgen Für seine Menschen, die er kranken sah, Begleitet von der Jungfer Izia, Kam zu Demokritus, dem Lacher – »Guten Morgen, Mein Jüngferchen!« So freundlich grüßte da Demokritus das Mädchen ...
XXXV. Philemon und Baucis. Poeten wissen tausend Sachen, Die in dem groben Theil der Welt Der Wahn und Aberwitz belachen, Und Einfalt für unmöglich hält. Wir singen: Boreas muß schweigen; Der Wald erstaunt; es horcht das Meer; Und wenn wir ...
XXXVI. Der zärtliche Liebhaber. Ein junger, reicher Lord, Der mehr als eine Welt sein treues Julchen liebte, Der auf ein halbgesagtes Wort Den kleinsten Wunsch von ihr sich zu errathen übte, Gieng einst in einer Sommernacht, Vom heitern Himmel angelacht ...
XXXVII. Der Falke. Wem ist dein Ruhm, dein Vorzug unbekannt? Hetrurien, der Künstler Vaterland, Wo die Natur, das Auge zu entzücken, Recht sinnreich ist, Berg, Thal und Busch zu schmücken, Und Wahl und Kunst, durch edelmüthgen Fleiß, Der Schöpferinn klug ...
XXXVIII. Die Grazien. Als an einem Frühlingsabende sich die drey Grazien neben einem Walde in acidalischen Quellen belustigten, verlor sich plötzlich Aglaja, die schönste der Grazien. Wie erschracken die Töchter der Anmuth, als sie Aglajen vermißten! Wie liefen sie durch ...
XXXIX. Fragment einer Geschichte des Apollo. Hier haben Sie, mein werthester Freund! die Geschichte des Gottes der Musen und der Aerzte, die ich Ihnen versprochen. In den tausend Folianten, die ich über ihn nachgeschlagen, hab' ich viel Mangelhaftes und Unrichtiges ...
IV. Der Geigerlex. Es summt und schwirrt in der mitternächtigen Luft. Horch! rasche Rossestritte aus der Ferne, sie kommen näher! Hei! da springt ein Reiter auf sattellosem Pferd daher und ruft: Feuerjo! Feuerjo! Hülfe! Feuerjo! – Er reitet gerade der Kirche zu ...
IV. Der Schiffer. Nix Bodenstrom, ein Schiffer, nahm – War es in Hamburg oder Amsterdam; Daran ist wenig oder nichts gelegen – Ein junges Weib. Das ist auch sehr verwegen, Freund, (sprach ein Kaufherr, den zum Hochzeitsschmause Der Schiffer bat,) du bist ...
IV. Die Haushaltung. Zankst du schon wieder? Sprach Hans Lau Zu seiner lieben Ehefrau. »Versoffner, unverschämmter Mann!« Geduld, mein Kind, ich zieh' mich an. »Wo nun schon wieder hin?« Zu Weine. Zank du alleine. »Du gehst? Verdammtes Kaffeehaus! Ja! – blieb ...
IV. Don Juan Eine fabelhafte Begebenheit, die sich mit einem reisenden Enthusiasten zugetragen Ein durchdringendes Läuten, der geltende Ruf: »Das Theater fängt an!« weckte mich aus dem sanften Schlaf, in den ich versunken war; Bässe brummen durcheinander – ein Paukenschlag – Trompetenstöße ...
4. III. 29 Wenn ich Florian etwa zufällig am Vormittag getroffen, ihm die Hand geschüttelt und von der Bedeutung dieses Tages, der Bedeutung des vierten März des Jahres 1929 für ihn gesprochen hätte, ja, aber das war eben im Grund ...
IV. Kreisleriana Der Herausgeber dieser Blätter traf im Herbst v.J. mit dem ritterlichen Dichter des »Sigurd«, des »Zauberringes«, der »Undine«, der »Corona« etc. in Berlin auf das erfreulichste zusammen. Man sprach viel von dem wunderlichen Johannes Kreisler, und es ...
IV. Tonele mit der gebissenen Wange. Auf dem Feldraine, da, wo der Weg sich scheidet und der eine nach Mühringen, der Andere nach Ahldorf führt, im sogenannten »Kirschenbusch«, dort saßen an einem Sonntag Nachmittage drei Mädchen unter einem blühenden Kirschenbaume. Rings ...
Buchempfehlung
Im Alter von 13 Jahren begann Annette von Droste-Hülshoff die Arbeit an dieser zarten, sinnlichen Novelle. Mit 28 legt sie sie zur Seite und lässt die Geschichte um Krankheit, Versehrung und Sterblichkeit unvollendet.
48 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro