XXVII. Der Dornstrauch Fab. Aesop. 42 Aber sage mir doch, fragte die Weide den Dornstrauch, warum du nach den Kleidern des vorbeigehenden Menschen so begierig bist? Was willst du damit? Was können sie dir helfen? Nichts! sagte der Dornstrauch. Ich ...
XXVII. Der Pfau und der Hahn Einst sprach der Pfau zu der Henne: Sieh einmal, wie hochmütig und trotzig dein Hahn einher tritt! Und doch sagen die Menschen nicht: der stolze Hahn; sondern nur immer: der stolze Pfau. Das macht ...
XXVII. Der Stier und der Hirsch Ein schwerfälliger Stier und ein flüchtiger Hirsch weideten auf einer Wiese zusammen. Hirsch, sagte der Stier, wenn uns der Löwe anfallen sollte, so laß uns für einen Mann stehen; wir wollen ihn tapfer abweisen ...
XXVIII. Der Esel und der Wolf Ein Esel begegnete einem hungrigen Wolfe. Habe Mitleiden mit mir, sagte der zitternde Esel; ich bin ein armes krankes Tier; sieh nur, was für einen Dorn ich mir in den Fuß getreten habe! – Wahrhaftig ...
XXVIII. Der Hirsch Die Natur hatte einen Hirsch von mehr als gewöhnlicher Größe gebildet, und an dem Halse hingen ihm lange Haare herab. Da dachte der Hirsch bei sich selbst: Du könntest dich ja wohl für ein Elend ansehen lassen ...
XXVIII. Die Furien Suidas in Αειπαρϑενος Meine Furien, sagte Pluto zu dem Boten der Götter, werden alt und stumpf. Ich brauche frische. Geh also, Merkur, und suche mir auf der Oberwelt drei tüchtige Weibspersonen dazu aus. Merkur ging. – Kurz hierauf ...
XXIX. Der Adler und der Fuchs Sei auf deinen Flug nicht so stolz! sagte der Fuchs zu dem Adler. Du steigst doch nur deswegen so hoch in die Luft, um dich desto weiter nach einem Aase umsehen zu können. So ...
XXIX. Der Springer im Schache Zwei Knaben wollten Schach ziehen. Weil ihnen ein Springer fehlte, so machten sie einen überflüssigen Bauer, durch ein Merkzeichen, dazu. Ei, riefen die andern Springer, woher, Herr Schritt vor Schritt? Die Knaben hörten die Spötterei ...
XXIX. Tiresias Antoninus Liberalis c. 17 Tiresias nahm seinen Stab, und ging über Feld. Sein Weg trug ihn durch einen heiligen Hain, und mitten in dem Haine, wo drei Wege einander durchkreuzten, ward er ein Paar Schlangen gewahr, die sich ...
III. Der Geist des Salomo Ein ehrlicher Greis trug des Tages Last und Hitze, sein Feld mit eigner Hand zu pflügen, und mit eigner Hand den reinen Samen in den lockern Schoß der willigen Erde zu streuen. Auf einmal stand ...
III. Der Knabe und die Schlange Fab. Aesop. 170. Phaedrus lib. IV. Fab. 18 Ein Knabe spielte mit einer zahmen Schlange. Mein liebes Tierchen, sagte der Knabe, ich würde mich mit dir so gemein nicht machen, wenn dir das Gift ...
III. Der Löwe und der Hase Aelianus de natura animalium libr. I. cap. 38. Ορρώδει ό ελεφας κεραστην κριον και χοιρου βοην. Idem lib. III cap. 31. Αλεκτρυονα φοβειται ό λεων Ein Löwe würdigte einen drolligten Hasen seiner nähern Bekanntschaft ...
III. Der Tanzbär Ein Tanzbär war der Kett' entrissen, Kam wieder in den Wald zurück, Und tanzte seiner Schar ein Meisterstück Auf den gewohnten Hinterfüßen. »Seht, schrie er, das ist Kunst; das lernt man in der Welt. Tut mir ...
XXX. Aesopus und der Esel Der Esel sprach zu dem Aesopus: Wenn du wieder ein Geschichtchen von mir ausbringst, so laß mich etwas recht Vernünftiges und Sinnreiches sagen. Dich etwas Sinnreiches! sagte Aesop; wie würde sich das schicken? Würde ...
XXX. Der Schäfer und die Nachtigall Du zürnest, Liebling der Musen, über die laute Menge des parnassischen Geschmeißes? – O höre von mir, was einst die Nachtigall hören mußte. Singe doch, liebe Nachtigall! rief ein Schäfer der schweigenden Sängerin, an einem ...
XXX. Minerva Laß sie doch, Freund, laß sie, die kleinen hämischen Neider deines wachsenden Ruhmes! Warum will dein Witz ihre der Vergessenheit bestimmte Namen verewigen? In dem unsinnigen Kriege, welchen die Riesen wider die Götter führten, stellten die Riesen der ...
IV. Das Geschenk der Feien Zu der Wiege eines jungen Prinzen, der in der Folge einer der größten Regenten seines Landes ward, traten zwei wohltätige Feien. Ich schenke diesem meinem Lieblinge, sagte die eine, den scharfsichtigen Blick des Adlers, dem ...
IV. Der Esel und das Jagdpferd Ein Esel vermaß sich, mit einem Jagdpferde um die Wette zu laufen. Die Probe fiel erbärmlich aus, und der Esel ward ausgelacht. Ich merke nun wohl, sagte der Esel, woran es gelegen hat; ich ...
IV. Der Hirsch und der Fuchs »Hirsch, wahrlich, das begreif' ich nicht, Hört' ich den Fuchs zum Hirsche sagen, Wie dir der Mut so sehr gebricht? Der kleinste Windhund kann dich jagen. Besieh dich doch, wie groß du bist! Und ...
IV. Der Wolf auf dem Todbette Fab. Aesop. 144. Phaedrus lib. I. Fab. 8 Der Wolf lag in den letzten Zügen und schickte einen prüfenden Blick auf sein vergangenes Leben zurück. Ich bin freilich ein Sünder, sagte er; aber doch ...
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