schöne Seele

[538] schöne Seele nennt Schiller den Menschen, in welchem Sinnlichkeit und Vernunft, Pflicht und Neigung harmonieren.[538] Die schöne Seele hat kein anderes Verdienst, als daß sie ist. Grazie ist ihr Ausdruck in der Erscheinung; nicht ihre einzelnen Handlungen, sondern ihr Charakter ist sittlich. Die schöne Seele tut das Gute wie aus Instinkt und übt selbst die peinlichsten Pflichten und die heldenmütigsten Opfer mit der größten. Leichtigkeit. Vgl. Goethes »Wilhelm Meister« (Bekenntnisse, einer schönen Seele VI B.). Schiller, Über Anmut und Würde 1793.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 538-539.
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