Seele [2]

[749] Seele, 1) bei der Stuckaturarbeit, der aus dem Groben gearbeitete Kern der Figuren, aus Gyps, Kalk u. Sand od. Kalk u. Ziegelmehl, welcher nachher noch einen seiner ausgearbeiteten Überzug von Gyps bekommt; 2) Stäbchen von Tannenholz, welches in den Bogeninstrumenten lothrecht aufgestemmt ist, s. Geige; 3) (Weber), die Achse von Draht od. Fischbein, auf welcher die Schußspule des Schützen (s.d.) steckt; 4) ein aus vielen, durch Scheidewände geschlossenen Zellen bestehender häutiger Cylinder in den Federspulen; 5) bei Häringen die lange, silberfarbene Blase, welche sich im Inneren an dem Rücken derselben hinzieht; 6) der von dem Dorn gebildete hohle Raum einer Rakete (s.d.); 7) hohler Raum in der Achse von stärkeren Hanf- od. Drahtseilen; bisweilen ist dieser Raum bei stärkeren Hanfseilen u. bes. bei Drahtseilen mit einem gerade ausgestreckt liegenden, dünnen Hanfseile ausgefüllt, um welches sich die aus Fäden od. Draht zusammengedrehten Litzen des Seiles in Schraubenlinien herumlegen; 8) die Höhlung des Laufes eines Feuergewehres; vgl. Kanone u. Mörser.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 749.
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