Abziehen

[51] Abziehen, in der Technik gebräuchliche Bezeichnung für sehr verschiedene Operationen: Bei der Metallbearbeitung das Glattfeilen der Arbeitsstücke quer zur Längsrichtung; bei der Ausarbeitung von Holzgegenständen das Glätten der Oberfläche mit der Ziehklinge (s.d.); an alten Feilen die Entfernung des Hiebes durch die Abziehfeile, den Schleifstein oder die Fräse; bei schneidenden Instrumenten nach dem Schleifen das Entfernen des seinen Grates mittels seiner Schleifsteine und Abziehriemen; Blechstücke zu gleicher Stärke schlagen; Eisen, bezw. Stahl über Kohlen härten; Wasser, Alkohol, Aether u.s.f. über festen Körpern (meist pflanzliche Stoffe) destillieren, deren flüchtige Bestandteile man in das Destillationsprodukt überführen, oder durch deren Berührung mit der Flüssigkeit man dieser bestimmte Stoffe entziehen will. So dient beispielsweise das Abziehen über wasserentziehenden Stoffen (Chlorcalcium, Kalk) zur Entwässerung von [51] Alkohol, Aether u.s.f., das Abziehen von Alkohol über Kohle u.s.f. zur Entfuselung desselben. – Abziehen in der Markscheidekunde, s.d.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 51-52.
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