Oele, trocknende

[491] Oele, trocknende, neue, gibt es wohl eine ziemliche Anzahl, aber bis vor verhältnismäßig kurzer Zeit hatte lediglich Leinöl für den Massenverbrauch Bedeutung, Mohn- und Nußöl wurden in zu geringen Mengen produziert, waren auch gegenüber Leinöl zu hoch im Preise. Dann boten die Tropen, überhaupt die Kolonien, im Bankulöl (Lichtnußöl), das aber, auch nicht regelmäßig importiert wurde, im chinesischen Holzöl, das für die Lackfabrikation geradezu unentbehrlich wurde, und im Perillaöl Produkte von guten Eigenschaften und es war Aussicht, daß auch andere Oele mit trocknenden Eigenschaften, wie Argemoneöl aus Mexiko, Camulöl aus Abessinien, Südarabien, Indien u.s.w., Castanhasöl, Cerosiaöl, Chiruji oil von Buchanania latifolia, Cocognidiöl, Colocynth seed oil, Coulanußöl, Essangöl, Euphorbiaceenöle, Handalsamenöl, indisches Lorbeeröl, indische Cucurbitaceenöle, Isanöl, Kautschuk-(Lianen-)samenöle, Kai-dang-oil, Kai-dan reir-Oel, Lacosoniaöl, Manihotöl, Mankettinußöl, Marottyöl, Madiaöl, Mohambaöl, Origanumöl, Plukenetiaöl, Pochotesamenöl, Rizinodendronsamenöl und andere in entsprechenden Mengen auf die europäischen Märkte kommen würden. Leider sind diese Hoffnungen für die nächste Zeit unerfüllbar. – Auch in Mitteleuropa ist kein Mangel an trocknenden Oelen und es handelt sich nur darum, die Samen zu sammeln und dann der Pressung oder Extraktion zuzuführen. Vgl. die Art. Obstkernöle und Pflanzenöle.

Andés.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 491.
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