Stauchen

[274] Stauchen bezeichnet in der Schmiedetechnik allgemein das Zusammendrücken des Materials, so daß (in der Regel örtlich beschränkte) Verdickungen durch Erbreiterung des Querschnitts unter Verkürzung des Arbeitsstücks entstehen.

Das Stauchen stabförmiger Arbeitsstücke wird in der Weise ausgeführt, daß sie an der zu Hauchenden Stelle erhitzt und auf den Boden aufgestoßen werden; fehl lange Arbeitsstücke werden wagerecht an einer Kette aufgehängt und gegen einen gleichfalls an einer Kette aufgehängten, hin und her schwingenden schweren Gußeisenblock gestoßen. – Fig. 1 und 2 zeigen Stauch- und Schweißmaschinen, die in Schmiedewerkstätten zum Zusammenschweißen und Kröpfen von Wellen, Auftauchen von Köpfen und Bunden, Zusammenschweißen und Auftauchen von Bundwellen, Kolben, Kuppelstangen, Kurbeln und Kurbelwellen, Zugstangen, Schwungrad- und Exzenterwellen, Gestängen, Achten u.s.w. gebraucht werden. Sie besitzen zwei Klemmbackenpaare zum Einspannen des an der Stauchstelle erhitzten Arbeitsstücks. Das eine Klemmbackenpaar wird mittels Handrads und Uebersetzungen gegen das andre verschoben. Das Festspannen der Arbeitsstücke erfolgt durch Schraubenspindeln oder mittels selbstspannender Zangen [1]. – Ueber Bolzenkopfstauchmaschinen s. Schmieden, Bd. 7, S. 748, Fig. 26, 27; über Stauchen der Nietköpfe s. Nieten, Bd. 6, S. 614; über Stauchen beim Walzen s. Kaliber, Bd. 5, S. 285; über Stauchen der Sägezähne s. Sägen, Bd. 7, S. 544.


Literatur: [1] Fischer, H., Die Werkzeugmaschinen, Bd. 1, 2. Aufl., Berlin 1905.

A. Widmaier.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 274.
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